Ab heute Tempo 140 zwischen Melk und Oed

Mit 1. August gilt auf der Westautobahn (A1) zwischen Melk und Oed (Bezirk Amstetten) ein Jahr lang Tempo 140. Das Pilotprojekt des Verkehrsministeriums ist politisch umstritten, von Umweltorganisationen wird es kritisiert.

In Niederösterreich befindet sich die Teststrecke zwischen der Melkbrücke und Oed. Die Länge beträgt 44,6 Kilometer in Fahrtrichtung Wien und 44 Kilometer in Fahrtrichtung Salzburg. Das bringt laut ASFINAG Richtung Wien bei Tempo 140 und freier Fahrt eine Zeitersparnis von 88 Sekunden, in die andere Richtung sind es 87 Sekunden.

Karte zeigt Tempo-140 Teststrecken

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Asfinag

SPÖ, NEOS und Grüne üben Kritik

In der Landespolitik sprechen SPÖ, NEOS und Grüne von einem sinnlosen Angebot zur Raserei, das für die Autofahrer eine höhere Gefahr mit sich bringe und die Umwelt belaste. Die FPÖ hingegen sieht wegen der gut ausgebauten Autobahnen auf jeden Fall die Möglichkeit, schneller zu fahren. Die Teststrecken seien mit Verkehrsexperten ausgewählt worden. Bei der ÖVP heißt es, es sei grundsätzlich gut, wenn neue Ideen geprüft werden und das werde jetzt gemacht.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) verweist darauf, dass sich der Bremsweg bei Tempo 140 um mehr als ein Zehntel verlängert. Auch der Schadstoffausstoß erhöhe sich enorm. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes werden bei einem durchschnittlichen Auto 16,4 Prozent mehr Stickstoffoxide ausgestoßen als bei Tempo 130. Beim Feinstaub sind es um 18,6 Prozent mehr. Der CO2-Austausch steigt um 10,6 Prozent, heißt es.

Unterschiedliche Strafen auf Teststrecken

Auf den beiden Teststrecken in Niederösterreich und Oberösterreich wird übrigens unterschiedlich gestraft. Wer auf den rund 88 Kilometern zwischen Melk und Oed sowie den 32 Kilometern zwischen Haid und Sattledt (Oberösterreich) zu schnell unterwegs ist, kann mit einer gewissen Toleranz bei den Messungen rechnen - und damit im Land ob der Enns theoretisch sogar mit knapp unter 159 km/h straflos davonkommen.

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