Fußball: SKN St. Pölten im Aufwind

Der SKN St. Pölten ist das Team der Stunde in der Fußball-Bundesliga. In der vergangenen Saison noch abgeschlagener Tabellenletzter, stehen die St. Pöltner nach drei Runden auf Platz zwei. Zu träumen beginnt man beim SKN aber nicht.

Schlimmer hätte die vergangene Saison für St. Pölten kaum laufen können. Sportlich war der SKN nicht bundesligatauglich, auf dem grünen Tisch musste man bis zuletzt gegen Wiener Neustadt um den Verbleib in der höchsten Spielklasse kämpfen - mehr dazu in Fußball: Wr. Neustadt bleibt zweitklassig (noe.ORF.at; 16.7.2018).

Nur wenige Wochen später sieht die Fußballwelt für den SKN völlig anders aus. Sieben Punkte konnte man aus den ersten drei Spielen holen. Zum Vergleich: In der letzten Saison brauchte man für dieselbe Ausbeute bis Ende Februar.

Hofbauer: „Da kommt Freude auf“

Dementsprechend erfreut blickt Mittelfeldspieler Dominik Hofbauer auf die aktuelle Tabelle, in der St. Pölten auf Platz zwei steht. „Da kommt natürlich Freude auf“, so Hofbauer im Gespräch mit noe.orf.at. „Das haben wir uns in der Vorbereitung hart erarbeitet. Aber wir dürfen das nicht überbewerten. Es sind erst drei Runden gespielt. Trotzdem ist es eine schöne Momentaufnahme.“

Vater des zurückgekehrten Erfolgs ist Trainer Dietmar Kühbauer. Er schaffte es, eine von Niederlagen gezeichnete Mannschaft zu stabilisieren. Der Aufwärtstrend war schon gegen Ende der letzten Saison erkennbar. Jetzt setzt er sich fort. Saisonübergreifend konnte St. Pölten fünf der letzten sechs Spiele gewinnen.

Neuzugänge schlagen ein

Ein Grund für den Aufwind beim SKN ist die verbesserte Abwehrarbeit. Zuletzt spielte man gegen die Europacup-Teilnehmer LASK und Sturm Graz zu null. Ein anderer ist das gute Händchen, das man im Sommer am Transfermarkt hatte.

„Wir sind definitiv besser als in der letzten Saison“, ist Dominik Hofbauer überzeugt. „Die Neuzugänge helfen uns mit ihrer Erfahrung weiter. Und der Trainer hat einfach eine echte Siegermentalität. Die hat er uns eingeimpft.“

Kühbauer setzt auf Mentalität

Kühbauer verpflichtete in der Transferperiode gezielt Spieler, mit denen er schon bei anderen Vereinen wie der Admira oder Wolfsberg erfolgreich war, zum Beispiel Daniel Drescher oder Issiaka Ouedraogo. Auf eine Eigenschaft kam es ihm besonders an. „Die Wörter ‚Mentalität‘ und ‚Charakter‘ werden im Fußball derzeit sehr groß geschrieben. Wir haben Spieler geholt, die den Kopf nicht in den Sand stecken, wenn etwas Negatives passiert. Und das zahlt sich aus.“

Nach drei Spielen steht St. Pölten mit Siegen gegen Wolfsberg und Sturm Graz und einem Unentschieden gegen den LASK da. Wo kann die Reise für den SKN heuer also hingehen? „Genau diese Frage will ich jetzt nicht beantworten“, sagt Kühbauer. „Unser Ziel war, dass wir in ruhigeres Fahrwasser kommen. Wir dürfen jetzt nicht anfangen zu träumen. Sieben Punkte sind wunderbar. So kann es weitergehen.“

Dominik Hofbauer lehnt sich zumindest etwas weiter aus dem Fenster. Auf die Frage, ob St. Pölten heuer etwas mit dem Abstieg zu tun haben wird, entgegnet er: „Das kann man jetzt noch nicht sagen. Aber ich bin guter Dinge, dass es nicht so sein wird.“

Mathias Eßmeister, noe.ORF.at

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