Immer mehr Strafen wegen illegaler Laserblocker

Die niederösterreichische Polizei will Laserblockern den Kampf ansagen. 146 dieser Störgeräte wurden heuer bereits sichergestellt. Die Verkehrsstatistik zeigt außerdem, dass immer mehr Autolenker unter Drogeneinfluss fahren.

Die niederösterreichische Polizei hat es immer öfter mit sogenannten Laserblockern zu tun. Dabei handelt es sich um illegale Störgeräte, die in Autos angebracht werden, um Geschwindigkeitsmessungen mit Lasergeräten zu verhindern. Seit einer Gesetzesverschärfung im vergangenen Jahr geht die Polizei nun verschärft gegen solche Geräte vor, berichtete Ferdinand Zuser, Verkehrsabteilungsleiter der Landespolizeidirektion Niederösterreich, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

„Bisher haben wir 146 dieser Störgeräte festgestellt und auch abgenommen. Zwar sind der Kauf und Besitz erlaubt, aber alleine das Mitführen im Pkw ist verboten“, so Zuser. Wer mit einem Laserblocker erwischt wird, muss mit einer Strafe von bis zu 5.000 Euro rechnen. Teure Automodelle im fünf- bis sechsstelligen Preissegment sind laut Polizei besonders oft mit Laserblockern ausgestattet. Damit würden Fahrzeuglenkerinnen und –lenker einer Führerscheinabnahme zu entkommen versuchen, erklärt Zuser. Wer mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit geblitzt wird, riskiert nämlich, dass der Führerschein im Wiederholungsfall bis zu sechs Monate abgenommen wird.

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Wer mit einem Laserblocker im Auto erwischt wird, riskiert bis zu 5.000 Euro Strafe

Weniger Alko- aber mehr Drogenlenker

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist insgesamt rückläufig. Die häufigste Unfallursache bildet nach wie vor Ablenkung, immer häufiger auch durch Smartphones. Im Jahr 2017 wurden in Niederösterreich 7.042 Unfälle verzeichnet - um 202 weniger als im Jahr 2016. Auch die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr ging während des vergangenen Jahres zurück – von 112 im Jahr 2016 auf 93 Tote im Jahr 2017.

Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Fahrerinnen und Fahrer, die unter Alkoholeinfluss unterwegs sind. Allerdings steigt die Zahl der Drogenlenker - nicht nur aufgrund der neuen Testgeräte, sagt Zuser: „Drogen im Straßenverkehr sind ein Thema, das uns immer mehr beschäftigt und in Zukunft einen Schwerpunkt bilden wird. Der Alkohol wird besonders bei jungen Lenkerinnen und Lenkern immer mehr durch Drogen abgelöst.“

Schnabl: Bundes-Pilotprojekte mit Vorsicht umsetzen

Bei der Pressekonferenz bezog der für Verkehrsrecht zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) auch zu den vom Bund angedachten oder bereits umgesetzten Pilotprojekten wie Tempo 140 auf Autobahnen, Rechtsabbiegen bei Rot oder die Öffnung des Pannenstreifens im Staufall Stellung. Diese sieht er kritisch: „All diese Themen und Fragen, bei denen das Unfallrisiko auch nur theoretisch steigt, sind mit besonderer Vorsicht zu beachten und dementsprechender Erfahrungen zu evaluieren.“

Die österreichweit längste Teststrecke für Tempo 140 verläuft auf knapp 90 Kilometern Länge in Niederösterreich zwischen Melk und Oed. Die Öffnung des Pannenstreifens im Falle eines Staus wird ebenfalls schon getestet – konkret auf der Ostautobahn (A4) in Fahrtrichtung Ungarn zwischen der Simmeringer Haide bis Knoten Schwechat. Das erlaubte Rechtsabbiegen bei roter Ampel wird aktuell diskutiert.

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