Equal Pay Day: SPÖ fordert Ausbau der Betreuung

Ab Donnerstag arbeiten Frauen in Niederösterreich bis zum Jahresende statistisch gesehen gratis. Darauf will der Equal Pay Day aufmerksam machen. Die SPÖ NÖ forderte aus diesem Anlass erneut den Ausbau der Kinderbetreuung.

Frauen verdienen laut Statistik in Österreich 19,9 Prozent weniger als Männer, in Niederösterreich sind es sogar 20,4 Prozent. So beträgt das durchschnittliche jährliche Bruttoeinkommen der Männer in Niederösterreich 52.850 Euro, jenes der Frauen 42.071 Euro. Dabei lassen sich auch regionale Unterschiede festmachen. Während im Bezirk Mödling die Differenz zwischen den Einkommen von Frauen und Männern am höchsten ist, ist sie in Hollabrunn nach Angaben der Statistik Austria am geringsten. „Das liegt daran, dass Mödling jener Bezirk mit den meisten leitenden Angestellten ist. Hier sind überwiegend Männer in Toppositionen“, sagte Landesparteivorsitzender Franz Schnabl (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

Gründe für die Einkommensunterschiede seien unterschiedlich, sagte Schnabl. Viele Frauen würden Teilzeit arbeiten oder ihre Arbeit wegen der Karenzzeiten für die Kinderbetreuung unterbrechen. Er forderte daher erneut, dass Niederösterreichs Kindergärten an mehr Tagen geöffnet haben. „Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass Kindererziehung für Eltern, für Männer oder Frauen, kein Nachteil wird“, so Schnabl. Derzeit gebe es in Niederösterreichs Kindergärten 31,2 Schließtage im Jahr. In Wien hätten die Kindergärten an 4,4 Tagen geschlossen, so der niederösterreichische SPÖ-Chef.

SPÖ NÖ Equal Pay Day

SPÖ NÖ/ Herbert Käfer

Melanie Zvonik von der Sozialistischen Jugend Niederösterreich (v. l.), Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt und Landesparteivorsitzender Franz Schnabl

SPÖ setzt auf Ganztagsschulen und Transparenz

Er forderte in diesem Zusammenhang auch den Ausbau der Ganztagsschulen. „Wenn sich Unterrichts-, Freizeit und Lernzeiten abwechseln und die Hausübungen in der Schule erledigt werden, hat das viele Vorteile.“ Auch das Thema Lohntransparenz wurde bei der Pressekonferenz angesprochen. „Frauen sollen wissen, wie viel ihre männlichen Kollegen verdienen“, so Schnabl. Dieses Wissen stärke sie in Gehaltsverhandlungen und helfe ihnen dabei, ihr Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit einzufordern.

Am Equal Pay Day gehe es auch um die Wertschätzung der Frauen, sagte SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Elvira Schmidt. Denn Frauen würden zusätzlich noch zwei Drittel der unbezahlten Arbeit leisten. „Ich glaube, dass die unbezahlte Arbeit, die die Frau so nebenbei macht, nicht die Wertschätzung bekommt, die notwendig ist“, sagte Schmidt.

Leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr

Österreichweit fällt der Equal Pay Day auf den 20. Oktober. Das sei eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um sieben Tage, hieß es. Im Jahr 2017 war der österreichweite Equal Pay Day am 13. Oktober.

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