Bergahorn als Todesgefahr für Pferde

Die Samenfrucht des Bergahorns ist im Herbst für Pferde eine tödliche Gefahr. Jedes Jahr sterben laut Experten einige Pferde in Niederösterreich an der für sie giftigen Baumart. Die Universität warnt nun Pferdebesitzer und Tierärzte.

Eine in unseren Breiten prominente Baumart, der Ahorn, produziert eine ansehnliche Samenfrucht, die jedoch für Pferde eine lebensbedrohliche Gefahr darstellt. Von Herbst bis zum Frühjahr enthalten die Samen und die einblättrigen Keimlinge das für die Huftiere gefährliche Toxin Hypoglycin A, das die Atypische Myopathie auslöst, die rasch tödliche Folgen haben kann. Bei ersten Symptomen wie Zittern, Schwitzen und steifem Gang sollte daher schnellstmöglich ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Mehrere Pferde in Niederösterreich verstorben

In den vergangenen Wochen kamen auf Pferdekoppeln im Mostviertel einige Pferde ums Leben. Es wird vermutet, dass es sich dabei um Todesfälle durch Bergahorn handelt. Konkret bewiesen wird das generell in den meisten Fällen nicht, da die meisten Besitzer ihre Pferde nicht obduzieren lassen, da dies mit hohen Kosten verbunden ist. „Der annähernd gleichzeitige Tod mehrerer Pferde in Salzburg und in weiterer Folge mehrerer Tiere in Niederösterreich im Herbst 2018 verdeutlicht einmal mehr die Gefährlichkeit einer Vergiftung von Pferden durch das Toxin Hypoglycin A“, heißt es in einer Aussendung der veterinärmedizinischen Universität Wien.

Bergahorn

ORF.at/Zita Klimek

Die Samen der Ahornbäume sind die große Gefahr

Experten der Universität warnen gerade heuer vor der Ahorn-Gefahr für Pferde, da es heuer aufgrund der milden Temperaturen eine große Anzahl von Samen gibt. Zudem habe der Wind viele Samen auf den Koppeln verteilt. Für Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer gilt es Koppeln entsprechend zu säubern, wenn Ahornbäume das Areal säumen, und die Tiere beim Grasen während des Ausritts zu überwachen. Da Ahornbäume, darunter auch der Bergahorn, in unseren Breiten eine relativ häufige Baumart sind, stellen sie neben Koppeln und Reitrouten in der Zeit von Oktober bis März ein Risiko dar.

Zittern, Schwitzen und Steifigkeit als erste Anzeichen

Hypoglycin A und speziell ein im Körper daraus gebildetes Abbauprodukt, fachlich Metabolit, Methylene cyclopropyl acetic acid (MCPA), sind für eine rasch fortschreitende Muskelerkrankung verantwortlich. Die Tiere können hierbei innerhalb von 72 Stunden versterben. Damit müssen bei den ersten Anzeichen einer Hypoglycin A-Vergiftung sofort Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden, um das Pferd retten zu können. Werden die Tiere nicht rechtzeitig behandelt, so beträgt die Sterbensrate 70 bis 90 Prozent.

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