Nach 133 Jahren: Kraniche kehren zurück

133 Jahre haben Kraniche österreichische Brutplätze gemieden. Heuer wurde zum ersten Mal wieder in Österreich gebrütet - und das im Waldviertel. Nun könnte es sein, dass Kraniche wieder heimisch werden.

Das letzte Mal brüteten Kraniche im Jahr 1885 in Österreich, dann wurden sie aus ihrem Lebensraum verdrängt und mieden Österreich viele Jahre lang, wie die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich in einer Aussendung mitteilte. Die Vögel haben im Norden von Europa eine neue Heimat gefunden, zum Beispiel in Skandinavien.

Das dürfte sich jetzt aber ändern, schließlich wurden Kraniche schon einige Jahre lang in Niederösterreich während der Brutzeit gesehen, berichtete Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich, und „heuer hat es endlich geklappt. Die Kraniche waren zur Brutzeit an ihrem Platz ungestört und konnten dann tatsächlich wirklich eine Brut durchführen.“ Damit brüteten zum ersten Mal seit 133 Jahren wieder Kraniche in Österreich.

Kraniche fliegen Zugvögel

Otto Samwald

Werden Kraniche als Brutvögel in Österreich bleiben?

Warum Kraniche nun wieder nach Österreich gekommen sind, weiß man derzeit noch nicht sicher. Ein Grund könnte aber sein, dass die Kranichbestände in Nordeuropa wachsen und die Vögel sich deshalb Richtung Süden ausbreiten, meint BirdLife Österreich in der Aussendung. „So ist es nicht ganz auszuschließen, dass sich der Kranich als Brutvogel in Österreich wieder etabliert“, sagte Norbert Teufelbauer von BirdLife Österreich.

Die Lebensräume der Kraniche, die im Winter hauptsächlich nach Frankreich und Spanien fliegen, sind vor allem Feuchtgebiete. Karner-Ranner erklärte, dass die Vögel daher meist in Mooren und an Seeufern beheimatet sind. Sie brüten auch gerne auf kleinen Inseln, um vor Feinden geschützt zu sein. „Kranichschutz“, sagte die Expertin, „ist demnach also auch Schutz von Feuchtgebieten.“

Veronika Stöhr, noe.ORF.at

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