Bruck kämpft mit Zuckerrohr gegen Plastikmüll

Im Bezirk Bruck an der Leitha sagt man dem Plastikmüll den Kampf an. Eine neue Initiative will Styropor- und Plastikverpackungen in der Gastronomie durch umweltfreundliche, kompostierbare Boxen ersetzen.

Bei Gastronomen und Essenslieferanten sind Styroporverpackungen sehr beliebt. Dadurch fallen alleine in der Stadtgemeinde Bruck an der Leitha etwa 3.000 Müllsäcke mit Styropor an, teilte die Stadt mit, die sich auf eine entsprechende Erhebung beruft. Aus diesem Grund möchte man in Zukunft auf kompostierbare Verpackungen in der Gastronomie setzen. Neben den Einsparungen beim Müll könne man damit zusätzlich 900 Kilogramm Komposterde gewinnen, heißt es vonseiten des zuständigen Gemeindeverbands für Abfallbehandlung im Bezirk Bruck an der Leitha (GABL).

Umweltfreundlicher, aber nicht teurer

Derzeit würden die Restaurants ihre Styroporverpackungen vor allem aus dem Großhandel beziehen, so der Abfallverband. In Zukunft möchte der Verband die ökologische Ware selbst verkaufen. Dafür griff man bereits tief in die Tasche: Um circa 45.000 Euro wurden etwa 300.000 Stück der umweltfreundlichen Variante bestellt, heißt es.

Christian Mynha, Bürgermeister Johann Köck, Hilde Neuhold vom Imbissstand „Zur wilden Hilde“, Projektleiterin AB Renate Ninaus-Fehrer, Umweltstadtrat Alexander Petznek

Stadtgemeinde Bruck/L.

GABL-Geschäftsführer Christian Mynha, Bürgermeister und GABL-Obmann Johann Köck (ÖVP), Hilde Neuhold vom Imbissstand Zur wilden Hilde, Projektleiterin Renate Ninaus-Fehrer und Umweltstadtrat Alexander Petznek setzen auf Bagasse statt Styropor

Die Verpackungen werden aus Bagasse gefertigt, einem Abfallprodukt in der Zuckerrohrindustrie. Laut dem Initiator und Umweltstadtrat Alexander Petznek (ÖVP) haben die Gastronomen in der Region bereits großes Interesse bekundet. Schließlich sollen die kompostierbaren Verpackungen weniger oder maximal gleich viel kosten wie die herkömmlichen im Großhandel. Der Abfallverband rechnet damit, dass die Preise der Boxen nicht mehr als 20 Cent pro Stück betragen werden.

Initiator hofft auf Nachahmer

Bis die Verpackungen im Bezirk Bruck an der Leitha verkauft werden, dauert es allerdings noch ein bisschen, da diese in China produziert werden. Die Verantwortlichen erwarten die Lieferung im Mai nächsten Jahres. Dann, hofft Petznek, könne man auch andere Abfallverbände und Gastronomen für die Initiative begeistern. „Das kann irrsining viel für ganz Niederösterreich bewirken“, meinte Petznek.

Dass die Ware aus China kommt, liegt daran, dass es für derartige Produkte weltweit nur zwei Anbieter gibt, erklärte Petznek im Gespräch mit noe.ORF.at: „Das ist traurig für Europa.“ Er hätte die umweltfreundlichen Verpackungen viel lieber aus der Umgebung bestellt.

Matthias Balmetzhofer, noe.ORF.at

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