20 Prozent mehr Müll nach Weihnachten

Zerknülltes Geschenkspapier, die Reste der Weihnachtsgans oder leere Weinflaschen: Zwischen Weihnachten und Silvester fällt bis zu 20 Prozent mehr Müll an als unter dem Jahr. Manche Müllabfuhren legen Sonderschichten ein.

Die größere Menge an Müll ist laut Anton Kasser, dem Präsidenten der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände, vor allem in städtischen Regionen spürbar. In Amstetten kann es daher in Ausnahmefällen auch zu Sondertouren der Müllabfuhr kommen.

Im Bezirk Amstetten werden vor allem Glasflaschen und Dosen während der Weihnachtsfeiertage vermehrt weggeworfen. Bei diesen Stoffen gibt es für die Müllabfuhr keine Weihnachtspause. Aber auch bei den Verpackungen und beim Biomüll merke man den gesteigerten Konsum. „Mit Lebensmitteln wird in der Weihnachtszeit teilweise sehr sorglos umgegangen, sie landen oft im Restmüll“, so Kasser.

Müllberge zu Weihnachten

ORF

Auch in Mistelbach sei das Müllaufkommen rund um Weihnachten „extrem“, meint Astrid Reuter vom Abfallverband Mistelbach. Hier steige vor allem die Menge des Altpapiermülls. „Das liegt an den vielen Geschenksverpackungen“, erklärt Reuter. Sondertouren der Müllabfuhr seien hier hingegen nicht geplant. „Es geht sich aus, wir kommen mit der regulären Müllabfuhr aus“, sagt sie.

Stressige Zeit in der Müllverbrennungsanlage

Das verstärkte Müllaufkommen macht sich auch in der Abfallverwertungsanlage der EVN in Dürnrohr (Bezirk Tulln) bemerkbar. Dorthin wird der niederösterreichische Hausmüll in der Regel gebracht. Auch EVN-Sprecher Stefan Zach spricht von „zehn bis 15 Prozent mehr Müll“, bei Altglas sei es sogar eine mehr als 30-prozentige Steigerung. „Für die Mannschaft hier in Dürnrohr gehört die Weihnachtszeit zur stressigsten Jahreszeit“, meint der Unternehmenssprecher.

In Dürnrohr wird der Abfall laut Zach zwei bis drei Tage gelagert, bevor mit der Energie im Müll Strom für 170.000 Haushalte sowie Fernwärme und Prozessdampf für die Industrie erzeugt wird. Außerdem wird in der Anlage „Urban Mining“ betrieben: Dabei geht es um die Rückgewinnung von Rohstoffen. Pro Tonne Müll werden beispielsweise 25 Kilogramm Altmetallschrott und vier Kilogramm Gips aus der Schlacke geholt. Der Gips wird etwa in der Bauindustrie verwertet.

Weihnachtsgeschenk

APA/dpa/Rolf Vennenbernd

Um Müll zu vermeiden, empfiehlt Zach, bei der Dekoration auf natürliche Materialien zurückzugreifen und diese immer für das kommende Jahr aufzubewahren. Auch bei Geschenken könne man auf die Umwelt achten: „Müssen Geschenke immer mit Plastik verpackt werden oder reicht Recyclingpapier oder ein wiederverwendbarer Geschenksack?“, so der EVN-Sprecher.

Laut Anton Kasser von der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände würden außerdem nach Weihnachten sehr viele kleine Geschenke wie etwa Kerzen oder Aufsteller im Müll landen. Solche Kleinigkeiten seien zwar oft nett gemeint, doch „man sollte sich vorher überlegen, ob die Person das auch wirklich will und braucht“.

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