Lokführer nach Unfall vor Gericht

Nach dem Zugsunglück der Mariazellerbahn in Völlerndorf (Bezirk St. Pölten) steht am Mittwoch der Lokführer vor Gericht in St. Pölten. Er ist wegen grob fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Gemeingefährdung angeklagt.

Der Zug soll laut dem Untersuchungsbericht deutlich zu schnell in eine Kurve eingefahren sein - mehr dazu in Entgleister Zug war zu schnell unterwegs (noe.ORF.at; 26.6.2018). Dem Lokführer, der nach dem Unfall von einem „Blackout“ sprach, drohen im Fall einer Verurteilung bis zu zwei Jahre Haft. Zwei Sachverständige - aus den Bereichen Eisenbahn- und Unfallwesen sowie Neurologie-Psychiatrie - wurden beauftragt, sagte Leopold Bien, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Eine „Himmelstreppe“ war am 26. Juni 2018 bei Völlerndorf in der Gemeinde Gerersdorf (Bezirk St. Pölten) entgleist, die hintere Garnitur fuhr auf die vordere auf. Von den rund 80 Passagieren wurden vier schwer und 28 leicht verletzt - mehr dazu in Zugsunglück: Suche nach Ursache läuft (noe.ORF.at; 26.6.2018). Die Bahnstrecke war bis 2. Juli 2018 unterbrochen. Die beiden beschädigten Garnituren „können repariert werden“, sagte Katharina Heider-Fischer, Sprecherin der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG).

Urteil für Mittwoch erwartet

Sie betonte, dass es nach dem Unfall zu keinem Einbruch der Fahrgastzahlen gekommen sei, man habe keinen Imageschaden bemerkt. Von der Waldviertelbahn und der Citybahn Waidhofen wurde je eine Garnitur zur Verfügung gestellt, der Fahrplan konnte eingehalten werden. Der 26-jährige Lokführer war nach dem Unfall nicht mehr als Lokführer tätig. Ein Urteil wird noch für Mittwoch erwartet.

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