„Vereine zahlen schon Polizeieinsätze“

Der SKN St. Pölten und die Admira kritisieren die Forderung der ÖVP, dass bei Großveranstaltungen künftig die Veranstalter die Kosten für Polizeieinsätze übernehmen sollen. Die Vereine würden schon jetzt dafür bezahlen.

Die Bundesliga-Clubs erhalten vor jedem Spiel einen Veranstaltungsbescheid, wie viele Beamte vorgeschrieben werden, und einen entsprechenden Kostenbescheid. Dieser betrifft den unmittelbaren Bereich sowie den Nahbereich der Veranstaltung. Eine Einsatzstunde für einen Beamten kostet 46 Euro.

Vereine zahlen pro Saison „locker 50.000 Euro“

Pro Spielsaison würden „locker 50.000 Euro und mehr an Gebühren zusammenkommen“, sagte Thomas Drabek, Geschäftsführer von Admira Wacker Mödling, gegenüber noe.ORF.at. Dazu kommen noch die Kosten für den vereinseigenen Ordnerdienst sowie für die von der Behörde vorgeschriebenen Sicherheitsdienste wie Rettung und Feuerwehr.

Ähnlich sieht man die Situation auch beim zweiten niederösterreichischen Club in der Fußball-Bundesliga, dem SKN St. Pölten. Eine Anhebung der Gebühren wäre vor allem für kleinere Vereine mit geringeren Besucherzahlen ein Problem und würde die Budgets schwer belasten, hieß es seitens des Vereins.

Polizei Fußball Admira Wacker Mödling Tribüne

GEPA pictures/Mathias Mandl

Die Clubs erhalten vor jedem Spiel einen Bescheid, in dem die Zahl der Beamten vorgeschrieben ist, die für die Sicherheit sorgen sollen

Die Fußball-Bundesliga hatte sich bereits am Mittwoch überrascht über die von der ÖVP Niederösterreich initiierte Diskussion gezeigt. Laut Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer sind die Kosten für Polizeieinsätze von „Verein zu Verein sehr unterschiedlich“, wobei die Bundesliga gerade dabei sei, aktuelle Zahlen zu erheben. Zuletzt geschah das im Jahr 2014. Damals sei der Mindestbetrag der kleinen Vereine bei 50.000 Euro pro Saison gelegen - mehr dazu in sport.ORF.at.

ÖVP für „Verursacherprinzip“

Die ÖVP Niederösterreich forderte eine Anpassung der Gebühren und Kostenersätze für Polizeieinsätze bei Großveranstaltungen. Ein Antrag, der auch das Verursacherprinzip zum Thema hat, werde bereits am Donnerstag im Landtag in St. Pölten behandelt, teilte Klubobmann Klaus Schneeberger am Mittwoch anlässlich einer Klubklausur in Stockerau (Bezirk Korneuburg) mit. Dem Beschluss des ÖVP-Antrags im Landtag in St. Pölten solle dann eine breite Diskussion auch im Bund folgen - mehr dazu in ÖVP will Verursacherprinzip bei Polizeieinsätzen (noe.ORF.at; 20.3.2019).

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