Neue Initiativen sollen E-Mobilität „pushen“

Mit zwei Initiativen will das Land die Niederösterreicher dazu motivieren, auf ein E-Auto umzusteigen. Der Einbau einer Ladestation im bestehenden Wohnbau wird unterstützt, die Förderaktion für Private geht in die Verlängerung.

In Niederösterreich sind derzeit 6.000 Elektroautos angemeldet. Damit ist jedes vierte E-Auto in Österreich quasi „blau-gelb“. Der Ausbau der E-Mobilität soll nun aber weiter vorangetrieben werden, kündigten Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (beide ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag auf dem Gelände der WISA-Messe in St. Pölten an. Konkret wurden zwei Initiativen vorgestellt.

Bis zu 15.000 Euro für 20 Pilotprojekte

Zum einen unterstützt das Land den nachträglichen Einbau von Ladestationen in bestehenden Wohnbauprojekten. Laut Pernkopf sind 20 Pilotprojekte - ein Projekt in jedem Bezirk - vorgesehen, die mit einem zinsenlosen Darlehen von jeweils bis zu 15.000 Euro gefördert werden, „damit wir zeigen, dass in bestehenden Anlagen die Errichtung von Ladeinfrastruktur notwendig ist, um nach vorne zu gehen und gleichzeitig um Ängste zu nehmen“, so der Landeshauptfrau-Stellvertreter. Die Förderung richtet sich an Genossenschaften, Bauträger oder ausführende Unternehmen. „Wir wollen helfen, das Risiko der Erstinvestition zu stemmen“, so Pernkopf.

Elektroauto

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Der Einbau von Ladestationen soll künftig stärker unterstützt werden

Zum anderen wird die „blau-gelbe“ Förderaktion für Private verlängert. Niederösterreich unterstützt den Kauf eines E-Autos mit 1.000 Euro, darüber hinaus gibt es eine Förderung in der Höhe von 2.000 Euro seitens des Bundes. „Bisher haben knapp 1.000 Menschen diese Förderung in Anspruch genommen“. Das Plus von 33 Prozent an mehr E-Autos im Vergleich zum Vorjahr bezeichnete Pernkopf als „großen Erfolg. Diesen Weg sollten wir zügig weitergehen.“

Förderung für elektrisch betriebene Sammeltaxis

Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko, der u.a. für den Straßendienst in Niederösterreich zuständig ist, verwies darauf, dass in diesem Bereich 27 Prozent des Pkw-Bestandes - das entspricht 93 E-Fahrzeugen - bereits mit elektrischem Antrieb unterwegs seien. Das Ziel sei nun, auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs die vielzitierte Mobilitätswende zu schaffen. Unterstützt wird beispielsweise die Anschaffung von elektrischen Gemeindebussen bzw. Sammeltaxis, die meist von Initiativen ausgehen würden. „Bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben werden die Kosten mit bis zu 50 Prozent gefördert“, so Schleritzko. Die Anzahl solcher Projekte sei derzeit aber noch „überschaubar“, so der Landesrat.

Pernkopf und Schleritzko

NLK Reinberger

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrat Ludwig Schleritzko informierten am Donnerstag über die neuen Initiativen

Ab Herbst 2021 ist darüber hinaus in Niederösterreich ein Pilotversuch mit E-Bussen geplant. Bedingt durch die Einstellung der Regionalbahn Schweinbarther Kreuz (Bezirk Gänserndorf) im Dezember sollen in der Region künftig zwei E-Bus-Linien unterwegs sein - mehr dazu in E-Busse statt Bahnlinie am Schweinbarther Kreuz (noe.ORF.at; 29.3.2019) Obwohl das Angebot von der Schiene auf die Straße verlagert werde, würden damit 830 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden, so Schleritzko. Ab dem Jahr 2030 sollen in Niederösterreich nur noch Busse mit alternativen Antrieben ausgeschrieben werden, kündigte der Landesrat an.

Der E-Mobilität ist bei der WISA-Messe von 5. bis 7. April im VAZ St. Pölten eine Sonderschau gewidmet. Besucherinnen und Besucher können sich bei 350 Ausstellern aber nicht nur über Autos, sondern auch über die Themen Wohnen, Bauen, Energiesparen, Freizeit und Gartenbau informieren. „E-Mobilität muss ausprobiert werden“, verwies Pernkopf zudem auf den geplanten E-Mobilitätstag am 25. Mai 2019 am Wachauring in Melk, bei dem 50 Autos getestet werden können.

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