UVP abgeschlossen: Grünes Licht für S8

Die geplante Marchfeld-Schnellstraße (S8) hat eine entscheidende Hürde genommen. Wie das Verkehrsministerium am Mittwoch bekanntgab, wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung positiv abgeschlossen.

Der positive UVP-Bescheid wurde laut einer Aussendung am Mittwoch von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) an alle Verfahrensbeteiligten übermittelt. Hofer zeigte sich in der Pressemitteilung über die Entscheidung erfreut: „Die 14,4 Kilometer lange Schnellstraße erschließt die Region Marchfeld optimal und entlastet die 18.000 Anrainerinnen und Anrainer wirksam vom Verkehr."

Den Bewohnern der Gemeinden Gänserndorf, Strasshof, Deutsch-Wagram, Obersiebenbrunn, Markgrafneusiedl und Raasdorf (alle Bezirk Gänserndorf) werde die S8 „ein deutliches Plus an Lebensqualität verschaffen“, erklärte der Verkehrsminister. Der Baubeginn der Schnellstraße wird derzeit laut ASFINAG-Website für 2021 eingeplant, zwei Jahre später soll der 14,4 Kilometer lange Abschnitt fertig sein.

Grafik S1 und S8

ORF

Der geplante Verlauf der S8 in Verbindung mit dem S1-Lückenschluss samt Lobautunnel

Positiv äußerten sich am Mittwoch auch Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Gänserndorfs Bürgermeister Rene Lobner (beide ÖVP). Für sie ist es eine „lang überfällige Entscheidung“, die „ein Aufatmen für die gesamte Region“ bedeute. Land und Stadtgemeinde setzten demnach bereits in der Vergangenheit erste Maßnahmen. So wird derzeit laut Aussendung um sechs Millionen Euro der Zubringer Gänserndorf errichtet. Schleritzko erwartet sich durch den künftigen Ausbau nicht nur eine Entlastung der Anrainer, sondern auch „Möglichkeiten, neue Betriebe und damit neue Arbeitsplätze in die Region zu holen und das Marchfeld damit wirtschaftlich weiter zu stärken.“

Befürworter erwarten weiteren Einspruch

Erst im vergangenen Februar hatte der Gänserndorfer Bürgermeister Lobner die Vorgangsweise der ASFINAG gemeinsam mit Amtskollegen aus Deutsch-Wagram und Raasdorf als „unprofessionell“ kritisiert. Diese habe „mit zu wenig Nachdruck gearbeitet und die Dinge zu lasch abgewickelt“. Diese Vorwürfe hatte die ASFINAG mit Verweis auf mehr als 100 Einwände im UVP-Verfahren zurückgewiesen - mehr dazu in S8: Bürgermeister üben scharfe Kritik (noe.ORF.at; 11.2.2019). Lobner sieht nun „ein Etappenziel erreicht“, erwartet aber nach dem positiven Bescheid einen weiteren Einspruch von Projektgegnern. Er werde sich „auch weiterhin für den Bau intensiv einsetzen“, versicherte der Bürgermeister.

Das UVP-Verfahren hatte bereits vor knapp acht Jahren begonnen, im Juli 2011. In den darauffolgenden Jahren wurde das Projekt wiederholt abgeändert bzw. weitere Unterlagen nachgereicht. Die mündlichen Verhandlungen fanden 2016 statt. Im Fokus der UVP standen laut Ministerium vor allem die Bereiche Lärm und Naturschutz. Die Gegner hatten etwa kritisiert, dass die geplante Trasse durch Naturschutzgebiet führe und damit den Triel - eine geschützte Vogelart - gefährde.

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