Die „Gründerväter“ der Feuerwehr

Der niederösterreichische Landesfeuerwehrverband hat am Donnerstagabend bei der Florianifeier im Casino Baden sein 150-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurde auf die Zeit der „Gründerväter“ von 1869 zurückgeblickt.

Viele der ersten Feuerwehren in Niederösterreich sind aus Turnervereinen heraus entstanden, darunter die Feuerwehr Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen): „Damals war es ungleich schwieriger mit den Gerätschaften. Man kennt die Leitern, die sehr hoch waren. Um diese zu besteigen, hat es gut ausgebildete Mitglieder gebraucht“, sagte der Kommandant der Feuerwehr Gloggnitz-Stadt, Thomas Rauch. Gloggnitz war einer der „Gründerväter“, die am 17. Mai 1869 in Baden zum ersten Niederösterreichischen Feuerwehrtag zusammengekommen waren.

Florianifeier 150 Jahre Landesfeuerwehrverband in Baden

ORF/Koppensteiner

Die Dampfspritze „Kathi“ (Baujahr 1910) der Freiwilligen Feuerwehr Gainfarn empfing die Gäste in Baden

Mehr als 99.000 ehrenamtliche Mitglieder

Heute gibt es in Niederösterreich 1.714 Freiwillige Feuerwehren mit mehr als 99.000 ehrenamtlichen Mitgliedern, darunter sind etwa 7.000 Frauen. Die Floriani sind im Bundesland für die Sicherheit von rund 1,7 Millionen Menschen verantwortlich, sie sind unter anderem für den passagierstärksten Flughafen Österreichs und den bundesweit längsten Donauabschnitt zuständig. Mit 69.734 Einsätzen war das Jahr 2018 eines der einsatzstärksten Jahre in der Geschichte des Landesfeuerwehrverbandes - mehr dazu in Feuerwehr rückte 69.734 Mal aus (noe.ORF.at; 19.3.2019).

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Landesfeuerwehrverbandes von einer Erfolgsgeschichte. „Wenn die Feuerwehr ein Motto hat, ist es sicherlich: Füreinander und Miteinander. Die Menschen wissen, auf die Freiwillige Feuerwehr kann man sich verlassen. Die Gründerväter wären auf alle Fälle stolz.“

Künftig mit acht Jahren zur Feuerwehrjugend

6.000 Kinder und Jugendliche sind in Niederösterreich bei der Feuerwehrjugend aktiv. Mit einer neuen Maßnahme will man künftig noch mehr Nachwuchs anwerben, kündigte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner an. „Wir werden das Eintrittsalter auf freiwilliger Basis auf acht Jahre herabsetzen, sodass wir in Ballungszentren, wo uns andere Vereine die Jugendlichen oder Kinder abwerben, schon hineingreifen können.“ Derzeit liegt das Eintrittsalter bei der Feuerwehrjugend bei zehn Jahren.

Die 1.714 Freiwilligen Feuerwehren im ganzen Bundesland hätten auch nach wie vor ihre Berechtigung, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): Wer anderes behaupten würde, „der hat von der Praxis keine Ahnung und kann es sich maximal am Sofa der Bequemlichkeit eingerichtet haben.“ Pernkopf forderte einmal mehr eine bundesweite Lösung bei der Rückerstattung der Mehrwertsteuer beim Ankauf von vorgeschriebenen Fahrzeugen. In Niederösterreich wird diese Rückerstattung seit 2017 durch das Land gewährt. Im Vorjahr wurde der Feuerwehr bei 112 Fahrzeugen die Mehrwertsteuer rückerstattet, was einem Betrag von 4,2 Millionen Euro entspricht.

Florianifeier 150 Jahre Landesfeuerwehrverband in Baden

ORF/Koppensteiner

Die traditionelle Florianifeier fand im Casino Baden statt

Einen spektakulären Auftritt bei der Jubiläumsfeier des Landesfeuerwehrverbandes hatte Ö3-Moderator Andi Knoll, der die Laudatio hielt und dazu in Feuerwehrmontur und in Begleitung zweier Atemschutzträger in den Festsaal kam. Er moderiert ab Herbst die neue ORF-Feuerwehr-Show „Feuer und Flamme“ (Freitag, 20.15 Uhr, ORF 1), bei der der beste Feuerwehrmann und die beste Feuerwehrfrau des Landes gesucht werden. Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden bereits gecastet. Mit dabei sind auch „einige Niederösterreicher“, verriet Knoll. Die Dreharbeiten finden auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule in Tulln statt.

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