Chorgesang für Bertha von Suttner
Der Chorverband Österreich feierte sein Jubiläum mit einem besonderen Projekt, nämlich mit der „CHOR:sinfonie“. Der österreichische Schriftsteller Franzobel schrieb dafür für jedes Bundesland einen Text über historische Begebenheiten oder Persönlichkeiten, der von jeweils neun Komponistinnen oder Komponisten vertont wurde.
In Niederösterreich steht die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843-1914) im Mittelpunkt. Das Schloss Harmannsdorf ist ein ehemaliger Wohnsitz der 1914 verstorbenen Schriftstellerin. Nach Vorarlberg und Wien kam es dort am Samstag zur dritten Uraufführung, gesungen von den 35 Frauen des Bertha von Suttner-Chores.
„Bertha von Suttner“ im Schloss Harmannsdorf
Unter der Leitung von Gerhard Eidher präsentierte der Bertha von Suttner-Chor am Samstag das Werk von Franzobel über die Friedensnobelpreisträgerin.
Bertha von Suttner schrieb im Schloss Harmannsdorf
1889 erschien Bertha von Suttners elftes Buch „Die Waffen nieder“, das sie zuvor zum Großteil auf Schloss Harmannsdorf verfasst hatte. Der Roman gilt als Anklageschrift gegen das Grauen des Krieges und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. 1905 erhielt sie als erste Frau den Friedensnobelpreis. Bis zur Euro-Umstellung war sie auf der Tausend-Schilling-Banknote verewigt.
APA/EPA
Franzobel greift Friedensthematik auf
Komponiert wurde das Stück von Katharina Eidher-Rutkowski. Sie begann ihre musikalische Ausbildung mit sieben Jahren in den Fächern Klavier und Cello in Polen und studierte später in Salzburg und Wien. Eidher-Rutkowski unterrichtet unter anderem an der Musikschule Ebreichsdorf (Bezirk Baden).
„Die Thematik von Bertha von Suttner ist der Frieden. Auch im Text von Franzobel finden sich Passagen über ,Die Waffen nieder’, diese berühmte Schrift von ihr. Und auch die Komposition ist mit Absicht ein Frauenstück geworden, in meinem Fall auch mit Violine“, sagte Eidher-Rutkowski gegenüber noe.ORF.at.
„CHOR.sinfonie“ als Gesamtwerk in Wien zu hören
Die Violine sei „die Seele von Bertha“, so Eidher-Rutkowski: „Sie spiegelt all die Emotionen wider, wie Krieg, Frieden, Wut und die Sehnsucht nach Liebe und auch nach der Heimat nach Niederösterreich, wo sie hier gelebt hat.“ Am 3. November wird die gesamte „CHOR.sinfonie“ von allen Chören aus den neun Bundesländern im Großen Saal des Wiener Musikvereins in Wien als Gesamtwerk uraufgeführt.