Welser Profile: Von Schubladen bis Waggons

Der Metallverarbeiter Welser Profile verarbeitet am Standort in Gresten (Bezirk Scheibbs) täglich bis zu 1.000 Tonnen Stahl. Die Profile, die aus Stahlbändern gefertigt werden, kommen in Schubladen ebenso zum Einsatz wie in Waggons.

Das Werk in Gresten erstreckt sich über eine Betriebsfläche von 220.000 Quadratmetern. Zweimal am Tag werden mit der Bahn sogenannte „Coils“ angeliefert. Dabei handelt es sich um aufgewickelte Metallbänder bzw. Stahlbänder, die am Standort zugeschnitten und zu unterschiedlichen Profilen weiterverarbeitet werden. Die Bereiche, in denen die fertigen Profile zum Einsatz kommen, sind vielfältig.

Welser Profile Gresten Werk

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Das Welser Werk in Gresten erstreckt sich über eine Betriebsfläche von 220.000 Quadratmetern

Edelstahl wird zu komplexen Profilen geformt

„Ein gutes Beispiel, das jeder kennt, ist die Küchenlade. Machen Sie zu Hause einmal die Schublade auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass Welser Profile darin sind, ist sehr hoch“, sagt Geschäftsführer Thomas Welser gegenüber noe.ORF.at. Als weiteres Beispiel nennt Welser den Waggonbau. Die Struktur eines Waggons besteht aus vielen verschiedenen Profilen. „Das Spannende ist, dass Edelstahl sehr hart und gar nicht so einfach umzuformen ist. Mit unserer Technologie ist es aber möglich, komplexe Strukturen in ein Edelstahlblech zu bekommen.“

„Im Fokus“: Welser Profile

Welser Profile beschäftigt weltweit 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Firmenzentrale steht in Gresten im Mostviertel.

Um das zu erreichen, sind jedoch mehrere Schritte notwendig. Zunächst wird das Vormaterial, also das Metallband, über den sogenannten Bandspeicher in die Produktionsanlage eingespeist. Das Band wird vorgestanzt und dann entsprechend umgeformt. „In der Profilierstraße wird das flache Bandmaterial Stufe für Stufe mehr verformt. Am Ende der letzten Verformungsstufe kommt dann der fertige Profilquerschnitt heraus“, erklärt Christian Dirnberger, Produktionsleiter bei Welser Profile. Die fertigen Profile werden schließlich abgetrennt und können dann verladen werden.

Hoher Automatisierungsgrad

Jeden Tag werden im Werk in Gresten rund 1.000 Tonnen Stahl verarbeitet. Pro Woche werden zwei Millionen Schubladen-Profilteile erzeugt. Um diese Mengen bewältigen zu können, ist ein hoher Automatisierungsgrad notwendig. „Wir haben sehr wohl noch Personal auf der Anlage, aber vielfach nur noch einen oder zwei Mann pro Anlage, die für die Produktqualität verantwortlich sind. Das gesamte Verpacken und die Arbeiten bis hin zum Einlagern in das Fertigteillager passieren aber alle vollautomatisch“, so Produktionsleiter Dirnberger.

Welser Profile Gresten Werk

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Bis zu 1.000 Tonnen Stahl werden in Gresten jeden Tag verarbeitet

Dennoch ist Welser Profile laufend auf der Suche nach Fachkräften. Um verstärkt Personal selbst auszubilden, entsteht in Gresten derzeit ein neues Besucher- sowie ein Ausbildungszentrum. Während das Besucherzentrum im kommenden Jahr eröffnet werden soll, wird das Ausbildungszentrum bereits im Sommer fertig sein. Ab September sollen die Lehrlinge dann nicht mehr in Ybbsitz, sondern in Gresten unterrichtet werden. „In Österreich und Deutschland bilden wir mittlerweile über 150 Azubis und Lehrlinge aus“, sagt Geschäftsführer Thomas Welser. Geschult werden die Lehrlinge im Bereich der Metallverarbeitung sowie im IT-Bereich.

Im Vorjahr erzielte Welser Profile nach eigenen Angaben einen Umsatz von 670 Millionen Euro. Insgesamt verfügt das Familienunternehmen über vier Produktionsstätten, neben Gresten gibt es auch Werke in Ybbsitz (Bezirk Amstetten), Bönen (Deutschland) und Valley City (USA). Insgesamt beschäftigt Welser Profile etwa 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Thomas Puchinger, noe.ORF.at

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