Expedition zwischen Afrika und Gutenstein

André Hellers Spektakel „Afrika! Afrika!“ macht zur Zeit in Wien Station. Afrika ist seine große Liebe. Was ihn auch mit Niederösterreich verbindet, erzählt er in der „Radio NÖ-Nahaufnahme“ mit Judith Weissenböck.

André Heller wurde 1947 in Wien geboren und hat seine Kindheit großteils in Wien-Hietzing verbracht. Eine wichtige, prägende Zeit hat er aber mit seiner Großmutter in Gutenstein erlebt. „Dort war die Schönheit und die Sinnlichkeit zu Hause“, schwärmt er im Gespräch mit Judith Weissenböck, „sie wusste, wie man eine Blumenarrangement macht, was eine Vitrine ist, die ein Kind fasziniert mit Gegenständen, die man eine Stunde lang staunend in der Hand hält.“

André Heller

APA/Herbert Pfarrhofer

Oscar Wilde statt Mickey Mouse

Auch die Bibliothek seiner Großmutter hatte es im angetan: „Sie hat mich in einem Alter, wo andere begannen, Mickey Mouse zu lesen, mit Oscar Wilde bekannt gemacht.“ Eine weitere besondere Erinnerung: Mit seiner Oma saß er immer auf den Stufen des Grabes von Ferdinand Raimund und gemeinsam lasen sie dessen Stücke. „Vor ein paar Jahren habe ich den Raimund-Ring bekommen“, erzählt Heller, „das ist die einzige Auszeichnung, die ich je angenommen habe, weil ich da das Gefühl hatte, der steht mir wirklich zu.“

Sendungshinweis:

„Radio NÖ-Nahaufnahme“, 5.1.2014

Heute lebt André Heller an drei Orten: einen Wohnsitz hat er in Wien, einen in Italien am Gardasee und einen in Marokko - dort baut er gerade einen Paradiesgarten. Afrika ist seine große Liebe, erzählt er in der „Nahaufnahme“, denn auch, wenn er in Europa geboren ist, habe er dort seine seelischen Wurzeln. Ein Grund sind auch die Temperaturen. „Von meinem ersten Taschengeld habe ich mir einen Thermofor gekauft, weil es mir bei uns immer zu kalt war“, sagt Heller.

Tänzer in Afrika Afrika

APA/Herbert Pfarrhofer

Beruf „Expeditionsmensch“

Derzeit macht Heller in Wien mit „Afrika! Afrika!“ Station. Mehr als 50.000 Karten wurden bereits verkauft. Als Künstler will sich der Ideengeber der Show übrigens nicht bezeichnen, „weil ein Künstler muss sich ja immer an das Regelwerk der Kunst halten. Und die Kunst hat immer Päpste und Kardinäle“, so Heller, „ich bin offen für das, was den Einsatz meiner Zeit lohnt. Aber in der Kunst ist man irgendwie beschützter, wenn man verrückte Dinge macht.“ Sein Vorschlag für eine passende Berufsbezeichnung wäre „Expeditionsmensch“.

Die Nahaufnahme zum Nachhören

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Jeden Sonn- und Feiertag stellt Radio NÖ in der „Nahaufnahme“ von 9.04 bis 10.00 Uhr Persönlichkeiten vor, die entweder aus Niederösterreich stammen oder eine besondere Bindung an das Bundesland haben - mehr dazu in Podcasts.