Zeitzeuge des Staatsvertrags
Sendungshinweis:
„Radio NÖ-Nahaufnahme“, 10.5.2015
Am 15. Mai jährt sich die Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags zum 60. Mal. Ludwig Steiner, damals Kabinettchef von Bundeskanzler Julius Raab, war damals dabei, ebenso wie zuvor bei den monatelangen, oft mühevollen, Verhandlungen mit den Allierten. Die Person Julius Raab habe ihn sehr beeindruckt, erzählt Steiner im Gespräch mit Michael Koch, „seine Handschlagqualität, seine feste Gesinnung, seine feste Meinung, aber trotzdem durchaus bereit, mit einem zu diskutieren.“
Der Weg zur Neutralität
Erste konkrete Hoffnung auf ein wirklich freies Österreich gab es 1954. „Raab hat damals gesagt, man müsse sich überlegen, was die Sowjets überhaupt wollen“, erinnert sich Steiner, „und die Sowjets wollten nicht, dass Österreich wieder zu Deutschland kommt, dass es in Mitteleuropa keine anti-sowjetische Aktivität gibt. Daher war die Neutralität eine Möglichkeit.“
APA/Roland Schlager
Wichtiges persönliches Anliegen ist Steiner bis heute das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und die Entschädigung von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern, „für die Menschen, aber auch für die Sache selber, um zu versuchen, einiges wiedergutzumachen.“ Insgesamt zieht er in der Radio NÖ-„Nahaufnahme“ eine positive Bilanz über sein Leben und spricht auch über seine vor einigen Jahren verstorbene Frau, mit der er mehr als fünfzig Jahre verheiratet war. Sein Geheimnis für eine glückliche Ehe: „Meine Frau hat oft zum Spott gesagt, unsere Ehe ist so gut, weil du nie zuhause bist.“
Die „Nahaufnahme“ zum Nachhören
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Jeden Sonn- und Feiertag stellt Radio NÖ in der „Nahaufnahme“ von 9.04 bis 10.00 Uhr Persönlichkeiten vor, die entweder aus Niederösterreich stammen oder eine besondere Bindung an das Bundesland haben - mehr dazu in Podcasts.