Hilli Reschl: „Ich war die Frau Anni“

Sie war die quirlige Kellnerin „Frau Anni“ in der beliebten ORF-Fernsehsendung „Seniorenclub“, und wenige Tage vor ihrem 90. Geburtstag ist die Schauspielerin Hilli Reschl zu Gast bei Alice Herzog in der „Nahaufnahme“.

„90 ist ein Greisenalter. Ich fühle mich aber nicht als Greisin, ich bin noch gut beisammen und spiele noch Theater. Ich bin eben 90, das ist für mich selbst unglaublich,“ sagt die sympathische Schauspielerin im Gespräch mit Alice Herzog in der „Nahaufnahme“ von Radio Niederösterreich.

Hilli Reschl rechts und Alice Herzog links

ORF

Hilli Reschl (r.) und Alice Herzog bei der „Nahaufnahme“

Sie erinnert sich gerne an ihre eigenen Anfänge als Ballettschülerin, als junge Soubrette und an jenen Sonntagnachmittag, als sie bei Kaffee und Kuchen zum ORF-„Seniorenclub“ engagiert wurde: „Wir waren zufällig bei Regisseur Peter Dörre und Ernst Hagen zu Gast, und da hat man mich spontan gefragt, ob ich gerne bei der neuen Sendung ‚Seniorenclub‘ mitmachen will, weil noch eine Schauspielerin gesucht wurde. Am Montag war bereits die erste Probe, und es hat geklappt.“

„Das war keine Arbeit, sondern ein Vergnügen“

Hilli Reschl schwelgt in Erinnerungen an die 1.238 Sendungen, in denen sie schließlich mitspielte, und sie erzählt vom fixen Drehbuch und ihrer Gabe, sich Texte sehr schnell zu merken: "Es war das größte Kompliment für den Alfred Böhm und mich, wenn jemand gesagt hat, wie fällt euch das alles immer ein. Dann haben wir gewusst, wir haben gut gespielt.“ Was machte ihrer Meinung nach das Geheimnis des Erfolges dieser Sendung aus? „Wir haben nie gestritten, und für Alfred Böhm war es das Größte, wenn er mich pflanzen konnte. Das war vielleicht auch der Grund, warum diese Sendung so harmonisch war.“ Hilli Reschl spielte die quirlige Kellnerin neben den Obern Kurt Sobotka, Ossy Kolmann, Alfred Böhm und Rudolf Buczolich.

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 3.4.2016

Hilli Reschl erzählt vom Leben in ihrer Wohnung, wie sich auch im hohen Alter fit hält und warum sie sich auch heute noch mit dem kleinen Ort Kautendorf bei Staatz (Bezirk Mistelbach) verbunden fühlt. „Wir hatten dort 30 Jahre lang einen Zweitwohnsitz“, erzählt sie im Gespräch mit Alice Herzog, mit einem Augenzwinkern ergänzt sie: „Ich habe einen niedrigen Blutdruck, aber in Kautendorf war er immer sehr schön. Mein Mann hat gemeint, das liegt daran, dass schon am Vormittag ein Achterl Wein am Tisch steht.“

Die „Nahaufnahme“ zum Nachhören

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