Günther Frank: „Volldampf“ auch mit 80

Jahrelang begrüßte der Entertainer und Maler Günther Frank am Sonntagvormittag Gäste auf Radio Niederösterreich. Diesmal erzählte er in der „Nahaufnahme“ von seinem Leben und, dass er noch immer mit „Volldampf“ auf die Bühne gehe.

„Es geht mir gut, ich fühle mich wohl, ich habe mein Hirn noch und solange ich mir meine Texte merke, trete ich auf und male meine Bilder", sagt Günther Frank, der am Freitag seinen 80. Geburtstag feiert, im Gespräch mit Alice Herzog. Schon immer waren es zwei Herzen, die in seiner Brust schlugen: die Malerei und die Bühne. „Ich male an einem Bild und denke mir, jetzt juckt es mich, wann habe ich wieder Vorstellung? Umgekehrt auf der Bühne, wenn eine Vorstellung nicht mehr so gut läuft, denke ich mir, jetzt wäre ich doch viel lieber daheim und würde in aller Ruhe an einem Bild malen.“

Aber es gibt einen gravierenden Unterschied, erzählt Günther Frank: „Auf der Bühne muss ich dem Textbuch, dem Regisseur gehorchen. In der Malerei bin ich mein eigener Herr.“ Dieses Mehr an künstlerischer Freiheit lässt ihn bis heute Bilder malen, die in Museen und in öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland zu sehen sind.

Alice Herzog und Günther Frank

ORF

Alice Herzog und Günther Frank

„Als Künstler muss man hart zu sich selbst sein“

In der Radio Niederösterreich „Nahaufnahme“ erzählt Günther Frank von seinen jahrzehntelangen Wanderjahren als Schauspieler und Entertainer, die ihn bis in die USA führten. Dort begann seine internationale Karriere, als Moderator des ersten Wiener Opernballs in den USA, die ihn später schließlich bis nach Las Vegas zu Dean Martin führen sollte.

Sendungshinweis

„Radio Niederösterreich Nahaufnahme“, 11.9.2016

Es sind große Namen, mit denen Günther Frank auf der Bühne stand: von Vico Torriani bis Catarina Valente, von Josef Meinrad am Wiener Burgtheater bis Placido Domingo, von Karl Merkatz bis Johannes Hesters. Dass er bis heute sogar mit einem Peter Alexander verglichen wird, hört er allerdings nicht so gerne: „Ich habe ihn nicht nachgemacht, ich war immer wie ich bin, aber ich bin ihm eben sehr ähnlich gewesen, vor allem in meiner Jugend. Und ich durfte auch einmal in der Peter Alexander Show mit ihm einen Sketch spielen, worauf eine Berliner Zeitung tatsächlich titelte: Peter Alexander ist zweimalig! Ich habe ihm eben sehr ähnlich geschaut.“

Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und niemals nachzulassen, sagt Günther Frank. „Es ist ein harter Job als Künstler und man muss hart zu sich selbst sein.“ Bis heute stellt er hohe Ansprüche an sich selbst: „Ich zweifle manchmal an mir selbst und schimpfe auch mit mir. Dann blicke ich in meine Spiegelbild und denke mir, reiß dich zusammen, du kannst es besser!“

„Ich bin bis heute lieber fröhlich“

In der Nahaufnahme erzählt Günther Frank von seiner Kindheit in Gänserndorf, seiner Schulzeit am Gymnasium in Horn und, dass er nicht gerade der bravste Schüler war. „Ich war ein schlimmer Bub“, gesteht er und erzählt über seine Scherze als Schüler und so manchem Schabernack, den er zum Beispiel auch mit einem Karl Merkatz bis heute gerne macht. „Ich bin halt bis heute lieber fröhlich, weil grantig kann ich noch immer werden.“

Die Bühne hält ewig jung, heißt es. Aber Günther Frank fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Nein, dazu bin ich zu mollig geworden. Ich habe graue Haare bekommen und hin und wieder zwickt und zwackt es. Aber im Großen und Ganzen bin ich noch fit genug, dass ich mit Volldampf auf die Bühne gehe.“

Die „Nahaufnahme“ zum Nachhören

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Jeden Sonn- und Feiertag stellt Radio NÖ in der „Nahaufnahme“ von 9.04 bis 10.00 Uhr Persönlichkeiten vor, die entweder aus Niederösterreich stammen oder eine besondere Bindung an das Bundesland haben - mehr dazu in Podcasts.