Husten kann Alarmsignal sein

Husten ist ein Teil der Abwehrmechanismen und Schutzreflexe unseres Körpers. Doch nicht jeder Husten ist auf eine Erkältung zurückzuführen, es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die mit dem Symptom Husten einhergehen können.

Bevor man ein Arzneimittel gegen Husten nimmt, muss zuerst abgeklärt werden, was die Ursache sein könnte und in welchem Stadium der Husten vorliegt. Dazu ist es auch wichtig, die Art des Hustens genau zu beobachten. Das Hilft bei der Suche nach dem richtigen Medikament.

Generell ist Husten ein Schutzreflex der Luftwege zur Befreiung von Fremdkörpern - dazu gehört auch Schleim. Bei Husten wird unter anderem nach der Dauer unterschieden: Der akute Husten dauert weniger als drei Wochen, von subakutem Husten spricht man, wenn er drei bis acht Wochen andauert. Alles was darüber liegt wird als chronischer Husten bezeichnet.

Hustenheilmittel Hausapotheke

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Tipp: sich selbst beim Husten zuhören

Ein normaler Erkältungshusten beginnt meist als trockener quälender Reizhusten, der vor allem auch die Nachtruhe stört, um sich nach ein paar Tagen zu lösen und in einen produktiven, mit Schleimproduktion einhergehenden, Husten zu verwandeln.

Trocken, feucht-produktiv, produktiv-ineffektiv, stakkato-artig - nicht jeder Husten klingt gleich. Apotheker Heinz Haberfeld von der Landschaftsapotheke Baden empfiehlt, genau abzuklären, welche Art von Husten Beschwerden macht. Je nachdem gebe es nämlich hustenreizstillende, krampflösende oder schleimlösende aber auch schleim-verflüssigende Arzneien. Auch pflanzliche Wirkstoffe können hier oft Abhilfe schaffen. Dauert der Husten aber länger als acht Wochen, sei unbedingt ein Arzt aufzusuchen, sagt Haberfeld.

Das hilft bei Husten

Pflanzliche Präparate, die bei trockenem Husten angewendet werden können, enhalten oft schleimhältige Arzneipflanzen. Dazu zählen:

  • Malvenblätter
  • Eibischblätter & Eibischwurzel
  • Isländisches Moos
  • Spitzwegerich
  • Königskerze

Krampflösend oder hustenreizlindernd wirken außerdem Efeuextrakte, Sonnentaupräparate und Thymianextrakte.

Bei verschleimtem Husten gibt es neben den herkömmlichen Medikamenten auch eine Vielzahl ärtherischer Öle:

  • Eukalyptusöl: expektorierend, sekretomotorisch, krampflösend
  • Thymianöl: fördert den Transport des Bronchial-Schleims, erleichtert das Abhusten, wirkt krampflösend und antibakteriell
  • Sonnentau: krampflösend
  • Fenchelöl
  • Anisöl: krampflösend, antibakteriell
  • Fichtennadelöl: Schleimlösend, antibakteriell
  • Kiefernnadelöl
  • Latschenkieferöl
  • Kajeputöl
  • Myrtol
  • Spiköl

Schleimverflüssigend wirken Arzneien, die sogenannte Saponine als Wirkstoff enthalten. Dazu zählen Efeublätter, Schlüsselblumenwurzel, Senegawurzel, Süßholzwurzel oder Stiefmütterchenkraut.

Löffel mit Hustensaft

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Gegen Husten helfen viele Präparate. Dauert der Husten allerdings länger an, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Wenn der Husten gefährlich wird

Bei blutdrucksenkenden Medikamenten, wie etwa den sogenannten ACE- Hemmern kann es in bis zu zehn Prozent der Fälle zu einem therapieresistenten trockenen Reizhusten kommen. Hier sollte der Arzt ein anderes blutdrucksenkendes Medikament verordnen.

Bei Rauchern kommt es sehr häufig zu einer chronischen Bronchitis mit starker Verschleimung, die sich plötzlich stark verschlimmern kann und eine Antibiotikatherapie notwendig macht.

An COPD ( Verengung der Atemwege, Raucherlunge) leiden 90 Prozent der Raucher. Die Krankheit muss unbedingt adäquat behandelt werden.

Husten ist außerdem ein Symptom bei Lungenentzündung, Keuchhusten und Tuberkulose. Aber auch Sodbrennen kann Hustenreiz auslösen.

Auch manch lebensbedrohliche Situation geht mit Husten einher. Als wichtiste Symptome einer Lungenembolie gelten Herzrasen, gesteigerte Atemfrequenz und Atemnot sowie Schmerzen im Brustkorb. Beim Lungenödem kommt zur überhöhten Atemfrequenz und Atemnot auch ein verschärftes Atemgeräusch dazu. Als Status asthmaticus wird ein über 24 Stunden andauernder Asthmaanfall belzeichnet. Symptomatisch sind pfeifende, zischende Geräusche beim Ausatmen. Gefährlich vor allem bei Kindern und älternen Peronen ist auch das Einatmen von Fremdkörpern, von Mücken bis zu Essensresten oder dem eigenen Speichel.

Tasse Tee

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Ein Hustentee ist nie verkehrt

Abschließend hat Apotheker Heinz Haberfeld noch einen Hustentee mitgebracht, dessen Rezeptur dem Österreichischen Arzneibuch entnommen ist:

  • Malvenblüten 10 g
  • Königskerze 10 g
  • Eibischblatt 20 g
  • Thymiankraut 10 g
  • Eibischwurzel 20 g
  • Süßholzwurzel 25g
  • Anis zerstoßen 5g

Für eine Tasse Tee einen Teelöffel voll mit kochendem Wasser übergießen und nach zehn Minuten abseihen. Mehrmals täglich eine Tasse Tee trinken.