Haringsee: 858 Tiere wieder gesundgepflegt

Seit Jahresbeginn wurden in der Eulen- und Greifvogelstation in Haringsee (Bezirk Gänserndorf) 858 Tiere aufgenommen. Der Großteil wurden nach der Rekonvaleszenz wieder in die Natur entlassen, einige bleiben jedoch als Dauerpatienten.

„Allein seit Anfang Mai hat die Eulen- und Greifvogelstation (EGS) 610 Tiere übernommen“, berichtete Brigitte Kopetzky, Expertin der Tierschutz-Organisation VIER PFOTEN. Der Grund sei vor allem, dass das Frühjahr die Zeit der Jungtiere sei. "Es sieht derzeit so aus, als würden wir die Vorjahreszahl im Gesamtjahr noch übertreffen.“ 2016 versorgten die Pfleger 1.431 Tiere.

Der überwiegende Zahl der Jungtiere, die seit Mai aufgenommen wurden, sind Krähenfindlinge. Auch Stockenten sind heuer zahlreich vertreten. Generell verpflegt die EGS alle möglichen Wildtiere, neben Vögeln beispielsweise auch sehr viele Igel und Feldhasen sowie Schildkröten. Derzeit ist die Zeit der Turmfalken, sagt Kopetzky: „Fast täglich bekommen wir Junge, viele davon aus Wien, wo aus dem Nest gefallene Turmfalken geborgen werden müssen."

Expertin rät: „Nicht alle Tiere bergen“

Die EGS weist aber darauf hin, dass längst noch nicht alle scheinbar alleingelassenen oder verirrten Jungtiere geborgen werden müssen. „Oft haben die Eltern das Junge sehr wohl noch im Blickfeld“, betont Kopetzky. Das Beste sei in so einem Fall, "eine erfahrene Wildtierstation wie die EGS anzurufen und sich beraten zu lassen“, meint die Expertin.

Die EGS ist in Europa die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden.

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