Pflegestellen ermöglichen neues Tierleben

Wenn die Tierheime überfüllt sind, springen oft private Tierfreunde ein, die ihr Heim als Pflegestelle zur Verfügung stellen und Tieren vorübergehend ein Zuhause bieten. Die meisten dieser Tiere haben eine bewegte Geschichte hinter sich.

Birgit Menzel aus Hinterbrühl beherbergt immer wieder Hunde, die der Verein Streunerhoffnung aus ungarischen Tötungsstationen gerettet hat: „Die Tiere, die zu uns kommen, haben meist Schreckliches erlebt. Viele von ihnen sind misshandelt worden oder sogar aus fahrenden Autos in den Straßengraben oder in Müllcontainer geworfen worden. Und haben dadurch oft erhebliche Entwicklungsstörungen.“

Birgit Menzl mit Hund

ORF NÖ

Birgit Menzl vom Verein Streunerhoffnung

Vertrauen in Menschen zurück geben

Deshalb haben Pflegestellen meist nicht nur die Aufgabe, den Tieren ein Dach über dem Kopf zu bieten, sondern sie versuchen auch, den oft verstörten Tieren das Vertrauen in die Menschen zurück zu geben.

Manchmal kommen Hunde aus einer Familie und können somit viele Dinge schon - andere Hunde sind nur Garten oder Zwinger gewöhnt und müssen entsprechend mehr lernen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die meisten erwachsenen Hunde innerhalb weniger Tage in eine Familie integriert werden können.

Die Tiere bleiben bis zur endgültigen Vermittlung. Diese kann innerhalb weniger Tage erfolgen, aber auch mehrere Wochen dauern. Tierfreunde, die bereit sind, eine Pflegestelle zu bieten, werden immer gesucht. Dazu braucht es aber viel Tierliebe, sagt Menzel.

Ruth Klösch füttert Katzen

ORF NÖ

Sendungshinweis:

„NÖ Heute“, 19.5.2012

100 ausgesetzte Katzen aufgenommen

Und die hat auch Ruth Klösch, die ständig ungewollte und ausgesetzte Katzen in ihrem Reihenhaus in Langenzersdorf für den Verein Animalhope Nitra vorübergehend beherbergt. Viele davon kommen aus Osteuropa und sind krank oder verletzt.

Ruth Klösch pflegt sie dann gesund – alleine im Vorjahr hat Ruth Klösch 100 Katzen aufgenommen, bevor sie vom Verein weiter vermittelt werden konnten. Alle Tiere werden kastriert und sterilisiert – ist es schon zu spät und kommen Katzenbabys auf die Welt, dann werden sie wie die Mama weiter vermittelt. Die Tierarztrechnungen übernimmt der Verein, das Futter zahlen die Pflegestellen oft selbst.

Hunde brauchen mehr Zuwendung als Katzen

„Bei Katzen ist der Zeitaufwand geringer, als bei Hunden. Weil man mit Hunden spazieren gehen muss und sie nicht so lange alleine lassen kann“, sagt Katzenpflegemutter Klösch.

Der Verein Animalhope Nitra rät allen, die überlegen, vorübergehend zB. einen Hund aufzunehmen, sich folgende Fragen zu stellen:

  • Habe ich genug Zeit?
  • Bin ich der Aufgabe gewachsen?
  • Ist mir klar, dass der Hund vielleicht nicht sofort stubenrein ist und somit quasi ein Welpe einzieht, mit dem man alle paar Stunden gehen muss?
  • Ist es ok, dass der Hund vielleicht erst an das Autofahren gewöhnt werden muss?
  • Was passiert, wenn der Hund meine Katzen nicht mag?
  • Ist mir klar, dass der Hund irgendwann in sein endgültiges Zuhause übersiedelt?

Tiere der Woche

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Drei Katzenmütter mit ihren insgesamt 14 Babys beherbergt Ruth Klösch derzeit in Langenzersdorf. Wer eines der kleinen Kätzchen aufnehmen möchte, kann sich bei Animalhope Nitra unter 0664/2188114.

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