Polizei-Hundeführer geben Tipps

Die Diensthundestaffel des Landespolizeikommandos NÖ besteht aus 13 Mensch-Hund-Zweierteams und wird meist dann gerufen, wenn es brenzlig ist. Die Beziehung zwischen Hund und Mensch steht bei der Ausbildung im Vordergrund.

Die Polizeihunde kommen immer dann zum Einsatz, wenn etwa bewaffnete Räuber auf der Flucht sind, Hooligans bei Fußballspielen randalieren oder wenn es bei Brandeinsätzen um Leben und Tod geht. Polizeihunde sind Waffen. Dazu werden sie durch ihre Ausbildung, denn sie müssen auf Kommando Kriminelle stellen und auch zubeißen.

Trotzdem sind und bleiben die Tiere Hunde wie alle anderen auch, nur eben mit zwei Gesichtern, sagt Hundeführer Karl Schleifer von der Diensthundestaffel St. Pölten. Sein schwarzer Riesenschnauzer Ikarus hat gelernt auf Kommando zuzuschnappen. Kurz darauf ist er aber auch wieder ein Schmusehund. „Wir können unsere Hunde quasi ein- und ausschalten“, sagt Schleifer. Die Ausbildner geben auch für den Umgang mit „normalen“ Hunden Tipps.

Polizist mit Hund

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Unterordnung als 1 x 1 für Hunde

Grundlage dafür ist die Unterordnung. Und die ist nicht nur für Polizeihunde wichtig, sagt der Leiter der Polizeihundestaffel in St. Pölten, Johann Hengstberger: „Wenn der Hund nicht folgt, dann lässt er sich nicht abrufen und das kann gefährlich werden, sobald er ohne Leine herum läuft. So gut wie alle unerfreulichen Zwischenfälle mit Hunden ließen sich vermeiden, wenn die Besitzer die Unterordnung besser trainieren würden. Und zwar am besten unter fachlicher Anleitung auf einem Hundeabrichteplatz.“

Sendungshinweis:
„NÖ heute“, 14.12.13

Konsequenz statt Strafen

Dabei setzen die Polizei-Hundeprofis nicht auch Strafen, sondern auf positive Bestärkung. „Die Hunde müssen mit Freude arbeiten, damit sie auch verlässlich sind. Mit Bestrafung funktioniert das nicht“, sagt Karl Schleifer. Meist ist es ein Leckerli oder Spielzeug, mit dem die Hunde motiviert werden. Seine Kollegin Elke Brandl arbeitet wiederum mit Clicker, ihr Riesenschnauzer Ajax dankt es mit Begeisterung beim täglichen Training.

Zwei Polizisten mit einem Hund im Schnee

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Beim Training „spielt“ eine Beamtin die Täterin, die vom Hund gefasst wird

Rund um die Uhr mit Hund zusammen

Grundlage für einen folgsamen Polizeihund ist das gute Verhältnis zu seinem Hundeführer. „Unsere Hunde wohnen bei uns zuhause mit unseren Familien und spielen mit den Kindern“, so Johann Hengstberger, der mit dem belgischen Schäferhund Cosmo Dienst macht. Auch der gehört dem Staat und war nach etwa zwei Jahren ausgebildet. In seiner Pension, mit etwa zehn bis zwölf Jahre, wird er dann „seinem Hundeführer“ geschenkt und darf bei ihm alt werden.

Bei der Diensthundestaffel zu arbeiten, ist kein normaler Beamtenjob, weil man fast rund um die Uhr - auch im Urlaub - mit seinem Hund zusammen ist und täglich trainiert. Einziger Wermutstropfen ist für die 13 Beamten mit ihren Hunden, dass auch in diesem Bereich der Sparstift angesetzt wird. Denn obwohl die Einsätze pro Jahr von 500 auf etwa 800 gestiegen sind, es also immer mehr für die Polizeihunde zu tun gibt, werden schon demnächst Dienstposten gestrichen.

Tier der Woche: Sena

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Im Tierheim St. Pölten wartet die Husky-Mischlingshündin Sena ganz dringend darauf, abgeholt zu werden. Sie eineinhalb Jahre alt und kastriert. Und sie ist sehr menschenfreundlich, nur zu Katzen passt sie nicht. Sena geht leidenschaftlich gerne spazieren, ist ein sehr aktiver Hund, kuschelt aber auch gerne. Mehr Infos im Tierheim St. Pölten unter der Telefonnummer 0664/9812770.