Keime im Badewasser

Sommerzeit ist Badezeit. Auch, wenn das Vergnügen überwiegt, gibt es ein paar Regeln zu beachten, um nach einem Badeausflug nicht krank aus dem Wasser zu steigen. Die meisten Krankheiten sind zwar ungefährlich, aber lästig.

Egal ob See oder Becken, in beiden Gewässern können Bakterien, Viren, Pilze und mikroskopisch kleine Parasiten vorkommen, die mit freiem Auge zwar nicht zu sehen sind, die einem aber mitunter den Badespaß verderben, so Albert Bacher, Hautarzt und Allgemeinmediziner aus St. Georgen am Steinfelde (Bezirk Sankt Pölten)

Sendungshinweis: „NÖ heute“, 13.6.2014

Im Schwimmbad bringt der Mensch die meisten Keime ins Wasser. Größtenteils handelt es sich dabei um Darmkeime, die zu Entzündungen führen können. Typisch sind etwa Bindehautentzündungen oder chronische Ohrenentzündungen, Frauen bekommen ab und zu Pilzerkrankungen, so Bacher.

Zwei Kinder springen in ein Schwimmbecken

APA/Georg Hochmuth

Duschen vor dem Baden ist Pflicht

Wenn Ohren oder Augen nach einem Tag im Wasser länger als 24 Stunden schmerzen, sollte man einen Arzt aufsuchen. Zum Schutz für empfindliche Augen werden Schwimmbrillen empfohlen, auch die Ohren kann man entsprechend schützen. Auch das Verschlucken von Wasser sollte man besser vermeiden. Um das Wasser sauber zu halten, ist Duschen vor dem Baden Pflicht. Wer selber einen Pool besitzt, sollte einmal wöchentlich den PH-Wert kontrollieren, mahnt der Schwimmbadexperte aus St. Pölten Karl Binder.

„Wenn der PH-Wert nicht stimmt, kann man hineingeben was man will, die Desinfektion wird nicht funktionieren“, so Binder. Der PH-Wert sollte zwischen sieben und 7,4 liegen, damit das Wasser einwandfrei hygienisch bleibt. Dazu kommt dann zur Desinfektion Chlor, Sauerstoff oder anderes, empfiehlt der Schwimmbad-Experte. Chlor gilt als das sicherste Mittel für hygienisches Wasser im Schwimmbecken und ist daher auch für alle öffentlichen Bäder vorgeschrieben. Chlor ist nur für Menschen mit empfindlicher Haut, bei denen die Hautbarriere geschädigt ist, ein Problem, so Bacher. Der Dermatologe empfiehlt, sich nach dem Baden sofort abzuduschen. Wenn die Schwimmbadchemie sonst in Ordnung ist, gibt es mit Chlor keine Probleme.

Badesee Rohrbach

ORF

Keime auch in natürlichen Gewässern

Doch auch wer natürliche Gewässer bevorzugt, ist vor Keimen und anderen zwar harmlosen aber lästigen Wasserbewohnern nicht sicher. Gerade wenn es besonders heiß ist und der Wasserstand sinkt, können im Uferbereich Zerkarien, die Larven von Saugwürmern, gehäuft vorkommen. Sie verursachen einen juckenden Ausschlag. Der Ausschlag wird kurzfristig mit einer Kortisoncreme behandelt, so Bacher. Es dauert zirka eine Woche, bis die Zerkarien in der Haut abgebaut sind, danach heilt sie ohne Narben ab. Zerkarien befallen eigentlich nur Wasservögel, irren sich aber manchmal bei der Auswahl ihrer Opfer. Daher wird geraten, sich eher im tiefen Wasser aufzuhalten.