Was unseren Herzschlag beschleunigt

Im Ruhezustand schlägt das Herz eines gesunden Menschen je nach Alter zwischen 50 und 100 Mal pro Minute. Lässt ein Ereignis das Herz höher schlagen, sieht man sein Herzblatt oder liegt einem etwas auf dem Herzen, ändert sich dieser Rhythmus.

In fast allen Kulturen wird dem Herz eine große Bedeutung beigemessen: Es hält uns nicht nur am Leben, indem es unseren Körper mit Blut versorgt, sondern hat für viele Menschen auch eine symbolische Bedeutung. Demnach steht das Herz etwa für Anstand und Aufrichtigkeit. Jemand, der es am rechten Fleck trägt, ist ein edler Mesch und hat ein reines Herz.

Auch die Intuition sehen viele Menschen als im Herzen angesiedelt. „Man weiß aus der neuesten Hirnforschung, dass alles, was wir im Laufe unseres Lebens erleben, auch im Körper abgespeichert wird. Man nennt das somatische Marker“, sagt die Psychologin, Wirtschafts- und Kommunikationstrainerin Natalia Ölsböck. In der Alltagssprache verwende man dafür unter anderem das Wort Intuition.

Emotionen lügen nicht

„Hör auf dein Herz“ etwa ist ein althergebrachter Ratschlag, der heute wieder vermehrt zum Einsatz kommt. Damit sind die ersten Emotionen gemeint, die bei bestimmten Themen in uns aufkommen und die sich auf unseren Herzschlag auswirken. „Emotionen, die wir entwickeln, entstehen im Unbewussten und dieses Unbewusste lügt uns nicht an“, sagt der Allgemeinmediziner und Psychotherapeut Michael Stolz. Erst wenn man das Großhirn dazunehme und die Emotion im Stirnlappen auf soziale Verträglichkeit hin überprüfe, käme auch ein gewisses Maß an Unwahrheit hinein.

„Man weiß heute, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn wir Wärme ums Herz spüren, etwa wenn wir unter Menschen sind, bei denen wir uns wohl fühlen“, sagt Ölsböck. Diese Gefühle seien oft viel deutlicher als das, was wir kognitiv wahrnehmen - also was uns unser Kopf sagt.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 3.10.2014

Liebe beschleunigt Herzschlag

Vor allem das Empfinden der Liebe wird gemeinhin im Herzen angesiedelt. Ist man frisch verliebt, beschleunigt das den Herzschlag auf eine angenehme Art und Weise. Liebesentzug, Kränkung und Ablehnung bedeuten für das Herz hingegen Stress. Es reagiert ebenfalls mit einem erhöhten Puls, der Blutdruck steigt - angenehm ist das jedoch ganz und gar nicht. Herzschmerz und gar ein gebrochenes Herz sind die Folge.

Im Deutschen gibt es viele Redewendungen, die das Wort Herz beinhalten. „Das sind Beobachtungen, die aus dem Bereich der Psychosomatik kommen und die in der Psychosomatik auch durchaus beweisbar sind“, erklärt Stolz. Die Form des Herzens kommt übrigens vom Blatt des Efeus, der als besonders langlebige Pflanze gilt. Ein langlebiges Herz ist wohl der Herzenswunsch fast jedes Menschen.