Kaninchen unbedingt kastrieren lassen

Männliche Kaninchen sollten immer kastriert werden, außer sie werden zur Zucht verwendet. Durch die Kastration schafft man Frieden im Kaninchenstall. Rammler sind oft aggressiv gegenüber ihren Artgenossen und haben dann auch unnötigen Stress.

Leben Rammler mit einer weiblichen Gefährtin zusammen, dann kann diese drei Mal im Jahr werfen, und das wäre verantwortungslos. Sterilisierte Weibchen werden von unkastrierten Männchen massiv bedrängt. Männchen untereinander wiederum liefern sich Rangkämpfe, die sogar tödlich enden können. Deshalb ist die Kastration männlicher Kaninchen oder Hasen in der zehnten bis zwölften Lebenswoche ein unbedingtes Muss, um für Frieden in der Langohr-WG zu sorgen. Die Einzelhaltung der Nagetiere ist übrigens laut Tierschutzgesetz verboten.

Ein Routineeingriff, der 20 Minuten dauert

Ein weiteres Argument, das für die Kastration spricht, ist die unangenehme Angewohnheit von Rammlern, ihre Umgebung häufig zu markieren. Damit ist nach der Routineeingriff Schluss. Die Operation selbst ist keine große Sache, sie dauert etwa 20 Minuten. Wichtig ist dabei, dass der sogenannte Scheidenhautfortsatz dabei abgebunden oder gut vernäht wird, sagt Tierarzt Stefan Leisser aus der Tierklinik Zwettl. Dieser Scheidenhautfortsatz ist eine Ausstülpung des Bauchfells, die die Hoden zusätzlich schützt. Das macht die Kastration eines Kaninchens komplizierter als zum Beispiel bei einem Kater.

Kaninchen

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Vor der Operation sollen Kaninchen keinesfalls nüchtern sein, sondern - im Gegenteil – immer mit Heu oder Gras in die Ordination gebracht werden, rät Tierarzt Leisser. Das Verdauungssystem von Kaninchen ist nämlich auf dauernde Füllung angewiesen, auch würde ein Fasten das Kaninchen vor der Operation unnötig entkräften und dadurch das Komplikationsrisiko erhöhen. Die Gefahr des Erbrechens während der Operation besteht bei Kaninchen nicht, da Kaninchen gar nicht erbrechen können. Am besten werden Kaninchen mit ihren Gefährten gebracht. Ein Tuch über der Transportbox macht auch die Wartezeit möglichst stressfrei.

Nach dem Eingriff kann das operierte Tier wieder in die Gruppe, sobald es aufgewacht ist – allerdings nur, wenn es dort von den anderen nicht gejagt wird. War der Rammler bei der Kastration schon älter als zwölf Wochen, sollte er für wenigstens sechs Wochen von den Weibchen getrennt leben, denn auch danach kann er noch eine Zeit lang zeugungsfähig sein. Lebt das Tier in einer Winteraußenhaltung, gibt man es am besten in der ersten Nacht nach der Operation in einen temperierten Raum.

Sollte das Kaninchen an der Wunde knabbern, muss das unterbunden werden, da die Wunde aufgehen und so der Heilungsprozess verzögert werden kann. Es ist auch möglich, aus etwas elastischen Stoff ein „Kleid“ zu basteln, welches dem Tier angezogen wird und dadurch ein Beknabbern der Wunde verhindert. Wurde die Wunde angeknabbert, sollte zur Wundversorgung ein Tierarzt aufgesucht werden.

Das Tier der Woche

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Luca ist eine richtige Knutschkugel. Der dreijährige Schäfermischling hat ein besonders weiches Fell und liebt es zu Kuscheln. Ansonsten ist er eher ruhig und würde deshalb auch zu älteren Hundefreunden passen. Mit anderen Tieren versteht sich Luca sehr gut, weil er ein gutmütiger Kerl ist. Luca wartet auf einer Pflegestelle in Zwettl, mehr Informationen unter der Telefonnummer 0650-6912196.