Rückentraining für die Jüngsten

Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Oft entstehen sie, wenn man zuviel sitzt und sich zu wenig bewegt. Damit es gar nicht soweit kommt, gibt es in Baden eine Initiative, bei der schon die Jüngsten ein spezielles Rückentraining machen.

„Rückenfit - ein Kinderhit“ nennt sich die Initiative, die Volksschulkindern die richtige Haltung näherbringen will. „Das Problem ist, dass die Kinder in den ersten Klassen gerade vom Kindergarten kommen und vom ‚Bewegungskind‘ zum ‚Sitzkind‘ umerzogen werden“, sagt Physiotherapeutin Martina Flachberger, die seit mehreren Jahren mit Volksschulkindern arbeitet.

„Gesundes Sitzen“ am Stundenplan

„In der Schule ist viel Sitzen gefordert, von Natur aus würden sich die Kinder viel lieber und viel mehr bewegen. In unserem Schulsystem wird das aber leider unterdrückt“, sagt Flachberger. Im Rahmen der Initiative wolle man den Kindern zumindest zeigen, wie sie in gesunder Weise sitzen können und wie wichtig Bewegung ist.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 20.2.2015

Vier Volksschulen in Baden machen bei dem Projekt mit. Für sechs Einheiten kommt eine Physiotherapeutin in die Klassen. Im Klassenraum geht es um die Theorie: Wo ist die Wirbelsäule, wie ist sie aufgebaut und was muss man machen, damit die Bandscheiben in der Wirbelsäule genug Platz haben? „Aufrecht sitzen“, lautet die Antwort.

Im Turnsaal folgt schließlich der Praxisteil, in dem die Physiotherapeutin den Kindern verschiedene Übungen zeigt, die den Rücken und die Bauchmuskulatur stärken. Die Kinder werden aufgefordert, die Übungen auch selbst zuhause zu machen und sie ihren Eltern zu zeigen.

Haltungsschäden als Anstoß

„Wir machen das schon seit vielen Jahren, weil wir der Meinung sind, dass sich die Kinder heutzutage viel zu wenig bewegen“, sagt die Schulleiterin der Volkschule am Pfarrplatz in Baden, Brigitte Lavicka. Durch das Projekt könnten sich die Kinder zusätzlich bewegen und ein neues Körperbewusstsein entwickeln.

Seit 14 Jahren gibt es „Rückenfit - ein Kinderhit“ mittlerweile. „Wir haben das Projekt ins Leben gerufen, weil es damals österreichweit einen Aufschrei wegen Haltungsstörungen gegeben hat“, sagt der Organisator Rolf Dieter Lackinger. Diese würden nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch das Gesundheitssystem belasten. „Vielleicht ist der Stein gerade deshalb ins Rollen gekommen“, meint Lackinger.