Rückenübungen fürs Büro

Rückenbeschwerden sind weit verbreitet. Gerade Menschen, die bei ihrem Beruf viel sitzen, spüren schnell Verspannungen. Mit ein bisschen mehr Bewegung und ein paar einfachen Umstellungen lässt sich viel verbessern.

Egal, ob verspannte Muskeln, beleidigte Nerven oder Bandscheibenprobleme: Wer zu lange sitzt, tut seinem Rücken nichts Gutes. Für Physiotherapeuten ist das ein Dauerthema. Das Problem ist zu langes Sitzen in ein und derselben Position. Diese Bewegungsarmut führt zu einer Unterversorgung der Wirbelsäule mit Nährstoffen. Sie ist dann weniger belastbar und anfällig für kleinste Verletzungen, sogenannten Mikrotraumen.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 27.3.2019

„Rückenschmerzen, die langsam entstehen, sind wie ein Fass, das mit einem Tropfen zum Überlaufen gebracht wird. Es sind oft banale Bewegungen, die zu Schmerzen führen. Oft ist nicht nachvollziehbar, was der Auslöser war, aber der Grund ist zu wenig Bewegung“, sagt die Badener Physio- und Ergotherapeutin Verena Fric.

Stehpult und Positionswechsel entlasten

Kleine bauliche Veränderungen im Büro wie etwa ein Stehpult helfen, sie animieren die Mitarbeiter, öfter einmal die Position zu verändern. Der Bildschirm sollte in jedem Fall auf Augenhöhe eingestellt sein. Generell gilt: Dynamik ist auch beim Sitzen möglich.

Ein gesunder Rücken im Büro

Welche Möglichkeiten gibt es, um dem Rücken auch während eines langen Arbeitstages etwas Gutes zu tun?

„Man kann zum Beispiel unterschiedliche Sitzpositionen ausprobieren. Zum Beispiel, indem man sich ab und zu auf die Sitzkante des Sessels setzt. Man kann auch zwischen verschiedenen Sesseltypen wechseln, harte Holzsessel etwa animieren automatisch dazu, die Sitzposition öfters zu verändern, so bleibt man mobiler. Oder man verwendet ein Hilfemittel wie ein Ballsitzkissen, das eine wackelige Sitzfläche bildet, so macht man automatisch immer wieder kleine Beckenbewegungen“, rät die Expertin.

Bewegung als Ausgleich

Und was fürs Sitzen gilt, das gilt auch für den intensive Smartphone-Gebrauch, betont Fric: „Im Prinzip ist es egal, ob ich vor einem Laptop, einem Handy oder einem Buch sitze. Wenn ich über lange Zeit in derselben Position verharre, so ist das ungünstig, als Ausgleich ist Bewegung wichtig.“

Wer viel sitzt, sollte daher alle 30 Minuten für zwei Minuten Ausgleichsübungen machen. Mittlerweile gibt es auch Apps, die daran erinnern, dass es Zeit ist aufzustehen. Auch wenn das täglich ein paar Minuten Arbeitszeit kostet, zahlt es sich aus, denn die Belastungen durch Krankenstände sind um ein Vielfaches höher, so die Expertin.

Manuela Matl, noe.ORF.at

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