Hilfe für Bauern nach Frostschäden
Bestimmte Obstsorten, wie etwa Marillen oder Kirschen, sind wegen des hohen Risikos, dem sie als Frühblüher ausgesetzt sind, nicht versicherbar. Für diese Obstbauern, die von den aktuellen Frostschäden betroffen sind, soll es deshalb Unterstützung aus dem Katastrophenfond geben.
Bei dem Agrargipfel am Dienstag wurde laut Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) ein „umfangreiches Maßnahmenpaket erarbeitet“. „Es waren alle Beteiligten am Tisch, das Landwirtschaftsministerium, das Finanzministerium und die Bundesländer“, sagt Pernkopf. „Die Umsetzung läuft ab heute. Das heißt die entsprechenden Gremien tagen. Es gibt eine Sitzung zwischen Landwirtschaftsministerium, Finanzministerium und Beamten und es soll dann eine sehr einfache Abwicklung geben.“
10.000 Hektar Anbauflächen betroffen
Für versicherbare Kulturen, wie etwa Wein, ist prinzipiell keine Unterstützung aus dem Katastrophenfond möglich. Der Weinbauverband arbeite hier jedoch eine Härtefallregelung aus, um Betrieben, bei denen es um die wirtschaftliche Existenz gehe, helfen zu können, heißt es. Vorgesehen sind etwa Notstandsdarlehen oder die Stundung von Agrar-Investitionskrediten.
Bei dem Agrargipfel waren auch eine Reihe weitere Maßnahmen Thema. Weil die Landwirtschaft derzeit insgesamt in einer schwierigen Lage sei, soll es für die gesamte Landwirtschaft bei den Sozialversicherungsbeiträgen eine Erleichterung geben, sagt Pernkopf. Derzeit werde mit dem Finanzministerium verhandelt. Darüber hinaus fordern die Weinbauern eine Möglichkeit, steuerbegünstige Rücklagen für Naturkatastrophen bilden zu können.
In ganz Niederösterreich sind etwa 10.000 Hektar Anbauflächen im Wein- und Obstbau von den Frostschäden betroffen. Der Schaden wird von der Hagelversicherung auf mindestens 20 Millionen Euro geschätzt.
Links:
- Große Frostschäden bei Wein und Steinobst (noe.ORF.at; 29.4.2016)
- Winzer kämpfen mit Feuer gegen Frost (noe.ORF.at; 28.4.2016)