Bereits 7.000 Anrufer nutzten „1450“
Die Gesundheitshotline soll helfen, überfüllte Spitalsambulanzen zu entlasten. An erster Stelle stehe aber, die Dringlichkeit von Erkrankungen richtig einzuschätzen und Patienten entsprechend zu leiten. Seit 7. April werden in der Rettungsleitstelle „144 Notruf Niederösterreich“ deshalb nicht nur Notrufe entgegengenommen und Krankentransporte koordiniert, sondern geben diplomierte Krankenschwestern und Pfleger auch telefonisch Auskunft.
Spitzen in der Früh und am Abend
Die meisten Anrufe gehen gegen 8.00 Uhr in der Früh und ab 19.00 Uhr am Abend ein. Geklärt wird, ob Beschwerden selbst gelindert werden können oder ein Arzt kontaktiert werden muss. Seit dem Startschuss des Projektes nahmen 6.800 Anrufer die Hotline in Anspruch, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag: „Noch können wir nicht sagen, wie viel wir uns an Ambulanzkosten ersparen. Im Mittelpunkt steht aber nicht die Kostenfrage, sondern, dass der Patient die beste Betreuung für seine Beschwerden erhält.“
ORF / Gernot Rohrhofer
Am häufigsten wurde die Nummer „1450“ saisonal bedingt nach Insektenstichen gewählt, oft auch wegen Schwindel, Erbrechen, Rücken- und Bauchschmerzen. Das Gespräch auf Basis eines Fragenkataloges dauert im Durchschnitt zwölf Minuten. Mit der Integration der Gesundheitsberatung sei das Angebot von „Notruf Niederösterreich“ um einen zusätzlichen Service erweitert worden, sagte der für den Gesundheitsfonds zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). „144 Notruf Niederösterreich“ leiste damit eine „optimale Verzahnung der Gesundheitsdienste.“ Pro Jahr werden vier Millionen Anrufe, 220.000 Notfallrettungseinsätze und fast 800.000 Krankentransporte abgewickelt.
Ohne Vorwahl und kostenlos erreichbar
„1450“ ist ohne Vorwahl und kostenlos erreichbar. Bei Bedarf werden Anrufer zum Beispiel an den Ärztedienst weitergeleitet. Dabei sei ein wesentlicher Aspekt, dass Patienten rasch Gewissheit erlangen, sagt Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ): „Das Erkrankungsbild ist vom Insektenstich bis zum Notfall zwar einfach bis kompliziert, für den betroffenen Patienten ist es aber wichtig, zu jedem Fall die geeignete Information zu bekommen.“
Die Gesundheitshotline wird bis Ende 2018 getestet. Bewährt sich das System, soll es auf alle Bundesländer ausgedehnt werden. Bei „144 Notruf Niederösterreich“ sind derzeit elf Vollzeit-Angestellte beschäftigt, bei einer Fortführung rechnet der Geschäftsführer „144 Notruf Niederösterreich“, Christof Constantin Chwojka, im Endausbau 2019/20 mit 25 Vollzeit-Arbeitskräften.
Links:
- Gesundheitshotline 1450 geht in Betrieb (noe.ORF.at; 7.4.2017)
- Notruf 1450: 5.000 Anrufer seit April (noe.ORF.at; 13.7.2017)
- 144 Notruf Niederösterreich (Website)
- Gesundheitshotline 1450 (Website)