Kalter Winter sorgte für Umsatzplus bei EVN
Ebenso der verstärkte Einsatz der thermischen Kraftwerke zur Netzstabilisierung sei ausschlaggebend gewesen, teilte der börsennotierte niederösterreichische Versorger am Donnerstag mit. Das Konzernergebnis stieg um 21,7 Prozent auf 242,0 Millionen Euro, hieß es.
Der Umsatz legte um 9,2 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro zu. Gründe für den Umsatzanstieg seien vor allem der häufigeren Einsatz der thermischen Kraftwerke in Österreich und im süddeutschen Raum, temperaturbedingt höhere Strom- und Gasabsätze in Niederösterreich sowie Zuwächse im internationalen Projektgeschäft, so die EVN. Positive Impulse seien auch von der erneuerbaren Erzeugung sowie wegen des kalten Winters vom Energiegeschäft in Bulgarien und Mazedonien gekommen - mehr dazu in EVN profitiert von Kälte und Bulgarien-Deal (noe.ORF.at; 24.5.2017).
ORF.at / Michael Baldauf
Für das Gesamtjahr erwartet die EVN einen Anstieg des Konzernergebnisses in der Größenordnung des Einmaleffekts aus der Einigung mit Bulgarien. Dabei geht es um rund 38 Millionen Euro aus einem außergerichtlichen Vergleich um Ökostromkosten mit der staatlichen bulgarischen Stromgesellschaft NEK im heurigen Februar - mehr dazu in EVN erzielt Einigung im Stromstreit mit Bulgarien (noe.ORF.at; 13.2.2017).
Deutlich mehr Gas und Wärme verkauft
Laut Zwischenbericht stieg der Gasverkauf an Endkunden in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2016/17 um 10,7 Prozent auf 5.369 Gigawattstunden (GWh). Der Wärmeverkauf legte um 11,2 Prozent auf fast 2.000 GWh zu. Deutlich kälter war es nicht nur in Österreich, sondern auch in den EVN-Kernmärkten Bulgarien und Mazedonien.
Die Stromerzeugung stieg um 6,0 Prozent auf 4.940 GWh, davon entfielen 1.575 GWh (plus 2,9 Prozent) auf erneuerbare Energie. Der Stromverkauf an Endkunden erhöhte sich um 0,9 Prozent auf 14.400 GWh. Die Wärmekraftwerke wurden vermehrt zur Netzstabilisierung in Österreich und in Deutschland eingesetzt. Thermische Kraftwerke waren zu Jahresbeginn in ganz Österreich verstärkt im Einsatz. Gründe dafür waren ein höherer Strom- und Wärmebedarf, weniger Wind-und Wasserkraftproduktion und ein verstärkter Einsatz zur Netzstabilisierung. Die EVN hat für den Winter auch mit dem deutschen Netzbetreiber Tennet einen Vertrag zur Bereitstellung von Kraftwerkskapazitäten zur Netzstabilisierung abgeschlossen.
Windkraft soll ausgebaut werden
Weiter ausbauen will die EVN die Stromproduktion aus Wind. Die Windkraft-Erzeugungskapazitäten sollen im Geschäftsjahr 2017/18 durch die Inbetriebnahme der Windparks in Oberwaltersdorf und Sommerrein gesteigert werden.
In der Trinkwasserversorgung in Niederösterreich werden die Kapazitätssteigerungen der Pumpwerke sowie die Erweiterung der überregionalen Leitungsnetze nachhaltig forciert - eine Strategie, deren Zweckmäßigkeit geraden in den niederschlagsärmeren Monaten deutlich werde, so die EVN am Donnerstag in ihrer Pressemitteilung.
EVN
EVN mit sieben internationale Projekten befasst
Im internationalen Projektgeschäft sei die EVN zum Stichtag 30. Juni 2017 mit der Umsetzung von sieben Abwasserprojekten in Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Tschechien befasst gewesen. Die Arbeiten an den in Bau befindlichen Projekten verliefen planmäßig. Beschäftigt waren in der EVN in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres durchschnittlich 6.844 Mitarbeiter, um 14 mehr als im Vorjahreszeitraum.
Links:
- EVN setzt in Kroatien ganz auf Gas (noe.ORF.at; 13.5.2017)
- Kalter Winter bescherte EVN Umsatzplus (noe.ORF.at; 28.2.2017)
- EVN erzielt Einigung im Stromstreit mit Bulgarien (noe.ORF.at; 13.2.2017)
- EVN