Kunstschaffende mit Auszeichnung
Die Kulturpreise werden alljährlich in acht Kategorien vergeben: Bildende Kunst, Literatur, Darstellende Kunst, Musik, Medienkunst bzw. Fotografie, Volkskultur und Erwachsenenbildung. Der Hauptpreis in den jeweiligen Kategorien ist der Würdigungspreis. Er ist mit 11.000 Euro dotiert, daneben gibt es in jeder Sparte zwei Anerkennungspreise, die jeweils mit 4.000 Euro dotiert sind.
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Den Kulturpreis 2017 in der Kategorie Bildende Kunst erhielt am Freitagabend im Festspielhaus St. Pölten der Maler Jakob Gasteiger. Sein Werk zeichnet sich vor allem durch die Verwendung der Farbe als plastisches Material und Element aus. „Bei meinen Arbeiten verschwimmen die Grenzen zwischen Grafik, Malerei und Skulptur“, erläuterte Gasteiger das Konzept seiner Kunst.
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In der Sparte Literatur wurde Alfred Komarek ausgezeichnet, der es ein wenig bedauert, stets mit seiner Kunstfigur des Gendarmen Polt verglichen zu werden. „Ich bekomme immer noch E-Mails mit der Anrede: ‚Sehr geehrter Herr Polt‘, obwohl Polt nur ein Zehntel meines Werkes ausmacht. Was Polt und mich vielleicht verbindet, ist eine gewisse Gutmütigkeit, eine Konfliktscheue, die zuweilen auch an Dummheit grenzt, aber sonst sind wir doch sehr verschieden, aber wir mögen uns durchaus.“
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Im Bereich Musik wurde die Arbeit von Josef Aichinger gewürdigt, der sich mit den Festivals „Imago Dei“ im Klangraum Krems sowie mit „Glatt und Verkehrt“ weit über Niederösterreich hinaus einen Namen gemacht hat.
Vielfältiges, offenes, internationales Kulturland
Bei der Festveranstaltung im Festspielhaus St. Pölten strich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die Bedeutung der Arbeit der Kulturschaffenden für die Region und das Profil des Landes hervor: „Durch ihre Arbeit tragen sie dazu bei, Niederösterreich als offenes, modernes, vielfältiges und international anerkanntes Kulturland zu positionieren.“
Sie dankte den Künstlerinnen und Künstlern für ihr Engagement und die Kreativität. Die Kunst stärke die Regionen. „Daher wollen wir dort die Kunst weiter ausbauen, wir nennen das auch gerne die kulturelle Nahversorgung. Wir denken aber selbstverständlich auch in internationalen und europäischen Dimensionen. So soll das Kulturprogramm in Grafenegg erweitert und St. Pölten Europas Kulturhauptstadt 2024 werden.“
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Hering: Kunst darf kein Schimpfwort werden
Als Gastrednerin wurde Bettina Hering eingeladen. Sie war lange Jahre erfolgreiche künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich und ist jetzt bei den Salzburger Festspielen unter Vertrag. In ihrer Rede stellte sie fest, dass man sich durch die jüngsten gesellschaftlichen Entwicklungen der Ausweitung einer „kulturellen Kampfzone“ stellen müsse.
Unterschiede in den Kulturen und Religionen würden heute weniger als Bereicherung, sondern mehr als eine Bedrohung empfunden, so Hering. Abgrenzung sei die Folge. „Um zu verhindern, dass Kultur zu einem Schimpfwort verkomme, werde uns allen - dem Publikum wie den Künstlern - Wachsamkeit, viel Intelligenz, Kreativität, Kraft, Mut und Unterstützung abgefordert“, mahnte Hering in ihrer Festrede.
Alle Preisträger
Bildende Kunst
Würdigungspreis: Jakob Gasteiger
Anerkennungspreis: Barbara Kapusta
Anerkennungspreis: Stefan Zsaitsits
Literatur
Würdigungspreis: Alfred Komarek
Anerkennungspreis: Richard Schuberth
Anerkennungspreis: Simone Hirth Seidl
Darstellende Kunst
Würdigungspreis: Johann Kropfreiter
Anerkennungspreis: Anna Katharina Bernreitner
Anerkennungspreis: Johannes C. Hoflehner
Musik
Würdigungspreis: Josef Aichinger
Anerkennungspreis: Ines Schüttengruber
Anerkennungspreis: Judith Unterpertinger
Medienkunst und künstlerische Fotografie
Würdigungspreis: Margherita Spiluttini
Anerkennungspreis: Caroline Heider
Anerkennungspreis: Michael Part
Volkskultur und Kulturinitiativen
Würdigungspreis: Edda Mayer-Welley
Anerkennungspreis: ALMA
Anerkennungspreis: JazzClub Drosendorf
Erwachsenenbildung
Würdigungspreis: Gudrun Biffl
Anerkennungspreis: Edith Schroll
Anerkennungspreis: Kath. Bildungswerk der Diözese St. Pölten
„Kultur verbindet Kulturen“ (Sonderpreis 2017)
Würdigungspreis: Verein KASUMAMA
Anerkennungspreis: BiondekBühne Baden
Anerkennungspreis: Verein Grenzenlos St. Andrä-Wördern