RH-Kritik an Spitalsneubau Baden und Mödling

An dem geplanten Neubau der beiden Landeskliniken in Baden und Mödling gibt es offenbar heftige Kritik, und das, obwohl der Spatenstich für beide Projekte bereits im Februar 2010 erfolgte. Die Projekte seien zu teuer und in diesem Ausmaß nicht notwendig, soll es in einem Rechnungshof-Rohbericht heißen.

Seitens des Landes werden diese Vorwürfe nun scharf zurückgewiesen. Die geplanten Kosten für beide Kliniken liegen bei 346 Millionen Euro. Das sei viel zu teuer, soll es in dem Rohbericht des Rechnungshofes (RH) heißen.

Landesklinikum Mödling

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Das alte Landesklinikum in Mödling

34 Millionen Euro Ersparnis möglich

Wenn nur ein Klinikum errichtet würde, dann würde das 34 Millionen Euro ersparen. Auch die reinen Baukosten für beide Spitäler seien viel zu hoch, soll ein weiterer Vorwurf lauten. Für Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist das nicht nachvollziehbar: „Wir kommen auf Baukosten pro Quadratmeter von 3.500 Euro. Wie der Rechnungshof hingegen auf Baukosten von 6.850 Euro pro Quadratmeter kommt, ist mir völlig schleierhaft und zeigt die Oberflächlichkeit des Berichts.“

Ein weiterer Vorwurf, der in dem Bericht erhoben werden soll, ist, dass durch den Neubau der beiden Kliniken eine überhöhte Bettenkapazität in der Thermenregion entstehen würde.

Landesklinikum Baden

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Das alte Landesklinikum in Baden

Auch das sei falsch, sagte Sobotka. Tatsächlich gebe es in der Region auf 1.000 Einwohner 3,9 Betten, in Wien seien es 6,2 und in Linz sogar 19 Betten pro 1.000 Einwohner. Das zeige doch deutlich, dass man sehr sparsam die Kapazität ausbaue, sagte Sobotka.

Sobotka: Bundesgesetz schreibt Bau vor

In dem Bericht soll auch die Rede davon sein, dass durch die beiden Kliniken ein Überangebot an Betten in der Region entstehen würde. Das sei falsch, sagte Sobotka. Zudem schreibe ein Bundesgesetz sogar vor, dass ab einem Einzugsbereich zwischen 50.000 und 90.000 Einwohnern ein Spital errichtet werden muss. Und sowohl Baden als auch Mödling hätten in ihrem Einzugsbereich mehr als 150.000 Einwohner zu versorgen.

Seitens des Rechnungshofs gibt es noch keine Stellungnahme zu den Argumenten des Landes. Das werde erst nach der Veröffentlichung des Berichts der Fall sein, heißt es.