Erster Goldschakal in Niederösterreich

Eine Autofahrerin in Wr. Neudorf (Bezirk Mödling) hat einen vermeintlichen Fuchs angefahren. Bei näherer Betrachtung durch einen Jagdpächter hat sich herausgestellt: Es war ein Goldschakal. Er ist der erste nachgewiesene in NÖ.

Im Industriezentrum von Wiener Neudorf kam es zu dem Zusammenstoß mit dem Tier: Er lief einer Lenkerin vor das Auto, verklemmte sich zwischen Stoßstange und Auto und wurde noch ein kurzes Stück bis zu einem Parkplatz mitgeschleift.

toter angefahrener Schakal

Gerald Luef

Der erste in NÖ gesichtete Goldschakal ist von einem Auto angefahren worden

Den zuständigen Jagdpächter Gerald Luef informierte man sofort: „Bei der Zufahrt habe ich schon gesehen, dass es sich wahrscheinlich nicht um einen Fuchs handelt. Und als ich näher gekommen bin, habe ich gesehen: Es handelt sich um einen Goldschakal.“

1.500 Goldschakale in Ungarn

Gar nicht weit von uns, nämlich im benachbarten Ungarn, leben geschätzte 1.500 solcher Tiere. Der Goldschakal von Wiener Neudorf ist der erste, der bislang bei uns in Niederösterreich nachgewiesen wurde. In Salzburg, der Steiermark und dem Burgenland wurden vereinzelt immer wieder Goldschakale gesehen.

jäger an der stelle, wo der Goldschakal gefunden wurde

ORF

Hier, im Industriezentrum Wr. Neudorf, ist der Schakal gefunden worden

Der Goldschakal

  • Gewicht: 8-10 Kilogramm
  • Aussehen: fuchsähnlich, goldgelbes bis braungraues Fell
  • Lebensraum: Überwiegend in Afrika und Asien
  • Jagdverhalten: im Rudel, nachts
  • Nahrung: u. a. Insekten, Nagetiere, Vögel, Amphibien
  • Größter Feind: Wolf
  • Merkmal: „Mäusesprung“, also ein Sprung mit allen Vieren zugleich

Die Nähe von Menschen scheint den Goldschakal nicht zu stören, meinte Wildtierarzt Chris Walzer: „Er nützt auch Abfälle und Aas. Daher sieht man ihn durchaus am Dorfrand.“

Für Menschen ungefährlich

Für uns Menschen sei der fuchsähnliche Goldschakal zwar ungefährlich, der Wildtierarzt würde jedoch eine potentielle Gefahr für kleinere Haustiere sehen.

Und auch für das Wild sei der Goldschakal nicht ganz ungefährlich, meinte Jagdpächter Luef: „Aufgrund der Jagdweise der Goldschakale, die im Rudel jagen, ist natürlich das heimische Wild nicht auf dieses Raubwild eingestellt. Es wird sicher interessant werden, wie sich das Wild verhalten wird, wenn der Goldschakal vermehrt auftritt.“

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