Kupferdiebe legten S-Bahn lahm
Fünf Meter lang sind die Erdungskabel, auf die es die Kupferdiebe abgesehen haben. In der Nacht von vorgestern auf Gestern waren 150 Masten auf der Schnellbahnlinie 7 betroffen. In der Nacht von gestern auf heute waren nach Angaben der ÖBB weitere 50 Masten auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern zwischen Fischamend und Wolfsthal.
In den Morgenstunden wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Seit 11.30 Uhr fährt die Bahn wieder. Der Schaden durch den Diebstahl ist für die ÖBB erheblich, sagt Christopher Seif, der Sprecher der ÖBB-Niederösterreich.
„Weil man natürlich den Wert des Materials rechnen muss. Es kommen aber auch die Kosten für den Schienenersatzverkehr dazu. Es kommen die Kosten für die Instandsetzungsarbeiten dazu, man kann also in etwa sagen, dass mindestens 1.000 Euro pro Kilometer entstehen“, erläutert Seif. Insgesamt ist durch Kupferdiebstähle an Bahnstrecken im vergangenen Monat laut Polizei ein Schaden von 36.000 Euro entstanden.
Vorkehrungen der ÖBB
Die ÖBB verlegen nun Alu- anstelle von Kupferkabeln, weil dieser Metallrohstoff nicht so teuer ist und daher für Diebe weniger interessant ist, zudem werden die Kupferkabel unsichtbar markiert, um der Polizei bei der Aufklärung von Diebstahl zu helfen. Die Ermittler können unter UV-Licht die Mikropunkte auslesen, und so den Besitzer des Kupferkabels feststellen, noch bevor das begehrte Metall im Ausland eingeschmolzen werden kann.
In den Lagerhallen seien Videokameras angebracht. Denn in der Vergangenheit waren immer wieder Depots der ÖBB mit Kupferkabeln von Dieben heimgesucht worden. Auf Bahnstrecken werden Kontrollfahrten durchgeführt. Zudem wird das Personal zu mehr Wachsamkeit aufgerufen.
Im Vorjahr ist den ÖBB ein Schaden von rund 900.000 Euro entstanden. Im Jahr 2010 waren es 760.000 Euro als Schadenssumme.