Schlepper setzte 15 Menschen aus

Ein mutmaßlicher Schlepper soll laut Polizei 15 afghanische Staatsbürger illegal ins Land transportiert haben. Im Augebiet bei Fischamend (Bezirk Wien-Umgebung) ließ er die Menschen offenbar aussteigen. Der Mann wurde von den Ermittlern im Burgenland festgenommen.

Von Fischamend aus begab sich die Gruppe zur Polizeiinspektion, um Asylantrag zu stellen. Ermittlungen hinsichtlich der Schlepperorganisation, für die der Verdächtige tätig war, sind im Gang.

Grenze wurde vor der Festnahme gesperrt

Bei einer Schwerpunktüberwachung im Zuge der Ausgleichsmaßnahmen (AGM) hatten Beamte in den Morgenstunden einen weißen Transporter mit ungarischem Kennzeichen beobachtet, der von der B9 in Richtung Au abbog. Kurz darauf kam der Lenker zurück und fuhr mit relativ hoher Geschwindigkeit zur Autobahnauffahrt der A4 Richtung Bratislava. Mit Unterstützung von AGM-Streifen wurde eine Sperre der Grenze Nickelsdorf veranlasst, wo der 29-Jährige dann angehalten wurde.

Der Verdächtige habe gestanden, seit Mitte Jänner - im Zusammenwirken mit noch unbekannten Tätern - Schleusungen von afghanischen Staatsbürgern von Szeged in Ungarn nach Fischamend organisiert und durchgeführt zu haben.

Die Geschleppten sollen von Afghanistan über Griechenland, Mazedonien und Serbien nach Ungarn und danach ins Land geschleust worden sein. Von Fischamend sollte die „Reise“ dann offenbar nach Deutschland und Frankreich weitergehen.

Dem Mann wurden Schulden abgezogen

Der 29-Jährige gab an, für seine „Leistungen“ nicht bezahlt worden zu sein, sondern damit Verbindlichkeiten bei einem noch unbekannten, laut Sicherheitsdirektion vermutlich serbischem Mitglied einer Schlepperorganisation abgearbeitet zu haben.

Pro Schleppung seien ihm 80.000 Forint (272 Euro) von seinen Schulden abgezogen worden. Der Mann wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.