Spoerri-Museum: Natur trifft Kunst

Im Spoerri-Museum in Hadersdorf am Kamp ist am Samstag die Ausstellung „Natürlich Natur - Paralipomena“ eröffnet worden. Arbeiten von 32 Künstlern, die sich mit Natur auseinandergesetzt haben, sind bis 28. Oktober zu sehen.

Spoerri

Ausstellungshaus Spoerri

Daniel Spoerri mit Antilopenschädel-Aberration während der Vorbereitung zur Ausstellung

„Sicherheitshinweis: Bitte lassen Sie Ihre Ideen nicht unbeaufsichtigt“: Mit dieser Durchsage werden Besucher im Hof des Ausstellungshauses bei der Installation „Ornithoport“ von Stephan Andreae und Res Ingold begrüßt. Der Vogelflughafen wurde bis jetzt allerdings nur von Hornissen angeflogen, berichtete Kuratorin Barbara Räderscheidt bei der Vernissage.

Zahlreiche unterschiedliche Zugänge gibt es zum Thema: Nikolaus Lang etwa fügt mumifizierte Kängurus und Dingos zu einer Installation, Gottfried Wiegands surreal-humoristische Zeichnungen kontrastieren mit Mark Dions Riesenplüschmaus, auf der ein schwarzer Käfer sitzt, und Sylvia Kummers ironisch-fantasievollen „Kümmerlingen“.

Auch eine Capri-Batterie von Joseph Beuys, einige Arbeiten von Arnulf Rainer und Erwin Wurms Selbstporträt als Gurkerl finden sich in der Schau, die in Ergänzung zur kommenden Ausstellung „Daniel Spoerri im NHM - ein inkompetenter Dialog?“ (ab 23. Mai im Naturhistorischen Museum in Wien) stattfindet.

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Ausstellungshaus Spoerri

Ausstellung in Hadersdorf am Kamp

Grenzen zwischen Natur und Kunst verschwimmen

Stellenweise gleicht die Ausstellung einem Naturalienkabinett, wenn Exponate in Vitrinen präsentiert werden, als wären sie tatsächlich naturwissenschaftliche Objekte. Die Grenzen zwischen Natur und Kunst scheinen zu verschwimmen. Spoerri selbst ist ebenfalls vertreten, u. a. mit kleinformatigen Collagen einer neuen Herbarium-Serie, für die er Blätter eines Herbars auf dem Flohmarkt erstanden hat, und mit großen Assemblagen der Serie „Carnaval des animaux“.

Ganz von der Kunst verdrängen ließ sich die Natur aber doch nicht, davon zeugte nicht nur eine sehr lebendige Ameisenstraße in der Scheune, sondern auch ein heftiges Hagelunwetter, das manche Eröffnungsgäste länger als beabsichtigt im Ausstellungshaus verweilen ließ.

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