Prozess wegen Brandstiftung im Dom

Am Landesgericht Wr. Neustadt wird am 5. September der Brand im Wr. Neustädter Dom vom 6. März verhandelt. Einem Jugendlichen wird Brandstiftung mit einem Schaden von etwa einer Million Euro vorgeworfen.

Laut Anklage ist der zum Zeitpunkt seiner Ausforschung im April 15-Jährige „verdächtig, ein brennendes - nur durch manuelles Schließen der Verschlusskappe zu löschendes - Benzinfeuerzeug in den Bereich eines Betstuhls bzw. der Erntedankkrone im Seitenschiff des ‚Liebfrauendoms‘ geworfen zu haben, wodurch sich ein bis in den Dachstuhl der Kirche reichendes massives Brandgeschehen entwickelte, das erst durch einen ausgedehnten Feuerwehreinsatz bekämpft werden konnte“.

Brand Dom Wiener Neustadt

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Dom erst Ende September wieder benützbar

Dem Burschen wird außerdem angelastet, am 25. März in der Toilette des Städtischen Friedhofs einen auf einem Fensterbrett liegenden Plastiksack mit seinem Feuerzeug in Brand gesetzt zu haben. Das Feuer griff auf die Anlage über und verursachte eine teilweise Zerstörung der Verfließung, der Tür und des Wandklosetts.

eingerüsteter Dom innen

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Der Brand vom 6. März hatte eine umfangreiche Restaurierung des Wr. Neustädter Doms zur Folge. Laut Website der Dompfarre soll der Dom bis zur feierlichen Eröffnung der neuen Propstei und des Bildungshauses am 30. September wieder benützbar sein.

Bursche gab an, Feuerzeug weggeworfen zu haben

Der Beschuldigte war Mitte April ausgeforscht worden. Er gab damals laut Polizei an, am 5. März auf dem Bahnhof ein Benzinfeuerzeug gekauft zu haben. Dieses hätte er jedoch nicht mit nach Hause nehmen dürfen. Als er am frühen Abend des folgenden Tages durch den Dom auf dem Weg in ein Wettbüro gewesen sei, um dort Fußballspiele im TV anzusehen, habe er das Feuerzeug entzündet und im linken Seitenschiff in jenes „Lager“ geworfen, wo u.a. ein alter Betstuhl, eine Weihnachtskrippe und eine Erntedankkrone aufbewahrt wurden. Es habe sofort gebrannt, der Jugendliche sei daraufhin aus der Kirche gelaufen und dabei einer Zeugin aufgefallen, so die Ermittler.

Feuerwehreinsatz vor dem Dom

Patrik Lechner/Einsatzdoku

Nach der Klärung des Brandes auf der Friedhofstoilette und der damit verbundenen Anfertigung von Fotos der beiden diesbezüglich Beschuldigten meinte die Frau laut Kriminalisten „zu 100 Prozent“, dass es sich bei einem Burschen um jenen aus dem Dom handle. Der Schüler habe zunächst angegeben, zum entsprechenden Zeitpunkt in Wien gewesen zu sein. Letztlich sei sein Alibi jedoch zusammengebrochen, so die Polizei im April.

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