Blutwäsche stoppte Ermittlungen

Seit Monaten wird gegen eine 51-jährige Polin, die zwei Männer mit Arsen vergiftet haben soll, ermittelt. Wegen einer im Spital durchgeführten Blutwäsche soll bei einem der Opfer das Gift lange Zeit nicht nachgewiesen worden sein, das berichten die NÖN.

Seit Wochen liegt das medizinische Gutachten vor, demnach sind ja beide Männer an den Folgen einer Vergiftung mit Arsen gestorben - mehr dazu in Arsen: Gutachten belasten Pflegerin.

Der 61-jährige Alois F. aus Niederösterreich sei nach einer Anzeige seiner Schwester bereits nach dessen Tod im Februar 2011 im Krankenhaus obduziert worden. Damals habe aber, als die Ärzte vergeblich versuchten sein Leben zu retten, eine Blutwäsche stattgefunden, wodurch die Giftstoffe ausgeschwemmt wurden. Deshalb stellte die Polizei die Ermittlungen damals ein. Erst jetzt konnte Gutachter Christian Reiter, durch das von der Staatsanwaltschaft Krems in Auftrag gegebene Gutachten, in den Fingernägeln nachträglich eine Vergiftung nachweisen - das berichten die Niederösterreichischen Nachrichten.

Gerichtsmediziner will sich dazu nicht äußern

Der Gerichtsmediziner Reiter will sich zu diesen Inhalten nicht äußern. Er betont gegenüber dem ORF NÖ, dass er zu seinem Gutachten keine Stellungnahme abgeben werde.

Bei der Staatsanwaltschaft Krems verweist eine Sprecherin darauf, dass die für den Akt zuständige Staatsanwältin erst wieder am Donnerstag im Haus ist. Zu den aktuellen Ermittlungen heißt es nur, dass diese laufen.

Verteidiger rechnet mit Mordanklage

Dem Verteidiger der Verdächtigen, Timo Gerersdorfer, sind diese Inhalte bekannt. Er rechnet laut dem derzeitigen Verfahrensstand mit einer Mordanklage gegen seine Mandantin, betont aber, dass es für die Staatsanwaltschaft schwierig werde nachzuweisen, wie die Frau an das Arsen gekommen sein soll und ob es tatsächlich sie war, die es verabreicht hat.

Die 51-Jährige sage nach wie vor, dass sie die Taten nicht begangen und den Männern kein Arsen verabreicht habe.