Kampf um Wintergäste wird härter

In den Skigebieten laufen die Vorbereitungen auf den Winter. Es muss viel investiert werden, denn der Kampf um Gäste wird härter. Das Ziel ist trotzdem, die Zahl der Nächtigungen zu steigern. Da kommt es auf Kurzentschlossene und das Wetter an.

Niederösterreich sieht seine Vorteile im Wintertourismus insbesondere in kurzen Anfahrtszeiten vor allem für Ostösterreicher und Gäste aus dem benachbarten Osten, als „Paradies“ für Ein- und Wiedereinsteiger sowie auch in einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, betonte Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) am Mittwoch.

Trotzdem, der Kampf um Wintergäste wird härter. Einige Skigebiete hätten ohne die Hilfe des Landes nicht überlebt. „Wir springen nur in die Bresche, wenn es zu einer schwarzen Null kommt bei positiver Führung. Alle anderen müssen selbständig schauen, wie sie ihren Betrieb aufrechterhalten“, sagt Bohuslav.

St. Corona: Land wartet auf Konzept

Wie hart der Wintertourismus in Zeiten der Krise geworden ist, zeigt allein schon der Fall St. Corona. In den vergangenen Jahren war es schwierig, für St. Corona und das benachbarte Mönichkirchen genügend Gäste anlocken zu können. Daher wollte das Land den Betrieb in St. Corona einstellen und ruderte zurück. Jetzt wartet man auf ein Konzept aus der Region.

„Der Ball liegt in der Region, ein neues Konzept auszuarbeiten. Wir sind gesprächsbereit. Das Projekt muss sich wirtschaftlich rechnen und es muss in unser touristisches Konzept passen, sowohl im Sommer als auch im Winter“, sagt Bohuslav - mehr dazu in Hoffnung für St. Corona: Land rudert zurück und Aus für Lifte in St. Corona/Wechsel.

Sessel eines Einser-Sesselliftes baumeln am Seil

ORF

Wie lange fahren die Lifte in St. Corona noch?

Auch am Semmering sind Kooperationsgespräche der Liftbetreiber mit der Bergbahnengesellschaft im Gang. Da nehmen wir uns genügend Zeit. Die Gespräche verlaufen recht gut. Im Mittelpunkt steht heuer der Ski-Weltcup", sagt Bohuslav - mehr dazu in Land verhandelt Beteiligung am Semmering. Im Mittelpunkt am Semmering steht heuer zu Jahresende wieder das Gastspiel des Damen-Ski-Weltcups (28./29. Dezember). Die Schneekanonen laufen bereits. An Verbesserungen kündigte Bohuslav einen erweiterten Zielraum für die Läuferinnen und mehr Komfort für die Zuschauer an.

Investitionen am Hochkar und in Annaberg

Insgesamt sehen sich Niederösterreichs Skigebiete bereit für die bevorstehende Saison 2012/13. Das Angebot in den fast 20 Wintersportregionen mit mehr als 200 Kilometern an Pisten und etwa 100 Aufstiegshilfen soll durch Investitionen weiter verbessert werden.

Bohuslav bekräftigte, dass nach der Übernahme des insolventen Hochkars durch die Schröcksnadel-Gruppe und das Land NÖ in den kommenden drei Jahren fünf Mio. Euro in die Infrastruktur investiert würden. Am Annaberg seien 3,2 Mio. Euro u.a. für eine neue Beschneiungsanlage in Umsetzung, so die Landesrätin.

Ein Viertel der Gäste aus dem Osten

Niederösterreich profitiert vor allem von Kurzentschlossenen und Tagesgästen. Beide Gruppen entscheiden je nach Schnee- und Wetterlage, ob sie einen oder mehrere Schneetage einlegen. In der vorigen Saison etwa kostete die lange Kälteperiode im Februar viele Gäste.

Laut Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung, verzeichneten die acht großen Skigebiete des Landes in der vergangenen Saison etwa 230.000 Nächtigungen. Rund 60.000 oder ein Viertel entfielen auf Gäste aus Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Diese Marken sollen 2012/13 überboten werden. Erste Anfragen im Hinblick auf Weihnachten seien etwa im Mostviertel bereits eingegangen.

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