Millionenschaden nach Brandserie

Nach den Brandanschlägen auf drei Kirchen in Amstetten am Vormittag des 4. Adventsonntags sucht die Polizei am Heiligen Abend weiterhin nach dem Täter. Der Schaden in der Klosterkirche gehe in die Millionen, heißt es seitens der Ermittler.

Das Gotteshaus in der Rathausstraße 16 der Mostviertler Bezirksstadt sei zur Hälfte ausgebrannt, sagt Kriminalist Erich Rosenbaum vom Landeskriminalamt NÖ - mehr dazu in Brände in drei Kirchen in Amstetten. Unter anderem sei ein Beichtstuhl aus 1824 kaputt. Auch Kunstgegenstände seien schwerst beschädigt worden.

Klosterkirche für mindestens halbes Jahr gesperrt

Die Klosterkirche in Amstetten bleibt nach dem Brandanschlag vom Sonntag „bis auf Weiteres für alle gottesdienstlichen Handlungen gesperrt“. Das haben die Franziskanerinnen auf ihrer Homepage mitgeteilt. Sie dankten gleichzeitig „allen für Ihr Verständnis und für die vielen wohlwollenden anteilnehmenden Anrufe und Gespräche“.

Sie gehe davon aus, dass die Klosterkirche mindestens ein halbes Jahr gesperrt bleiben werde, sagte Generaloberin Franziska Bruckner am Heiligen Abend zur APA. Das gesamte Gotteshaus werde wohl innen renoviert werden müssen. Alle Sonn- und Feiertagsmessen würden bis dahin in der nahen Stadtpfarrkirche St. Stephan gefeiert. Für Gottesdienste an Wochentagen stehe auch der Gebetsraum im Kloster zur Verfügung, so die Generaloberin.

Flammen in zwei Kirchen von selbst erloschen

Das massive Brandgeschehen war am Sonntag gegen 9.35 Uhr von einer geistlichen Schwester in der zu diesem Zeitpunkt leeren Klosterkirche im Bereich eines Seitenschiffes entdeckt worden. Ein Beichtstuhl und mehrere hölzerne Sitzbankreihen standen in hellen Flammen. Noch während der Löscharbeiten wurde um 10.05 Uhr bekannt, dass in einem Seitenschiff der unweit gelegenen Stadtpfarrkirche St. Stephan in der Kirchengasse 16 eine Erntedankkrone aus Stroh angezündet wurde. Die Flammen erloschen aufgrund einer Präparation der Krone von selbst - mehr dazu in Amstettener sind „sehr betroffen“.

Zwischenzeitlich war außerdem gegen 9.55 Uhr ein Brandanschlag auf eine Ankündigungstafel im Vorraum der Herz-Jesu Kirche in der Preinsbacherstraße 21 zur Anzeige gelangt. Der Versuch, Feuer zu legen, war laut Rosenbaum während einer von etwa 100 Menschen besuchten Messfeier erfolgt. Die Flammen erloschen ebenfalls von selbst. Der Brand im Ausmaß von etwa einem Quadratmeter wurde von einem Kirchgänger bemerkt.

Suche nach Verdächtigem geht weiter

Phantombild

Polizei

Wer kennt diesen Mann?

Sowohl in der Herz Jesu-Kirche als auch in der Stadtpfarrkirche wurde ein Verdächtiger gesehen. Zeugen beschrieben den Mann als 20 bis 25 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß und von sportlicher Statur. Der Verdächtige habe einen betrunkenen Eindruck gemacht.

Der mutmaßliche Brandstifter hat dünklere, kurze Haare, bekleidet war u.a. mit einer schwarzen Daunenjacke, sogenannter Skater-Jean und weißen Turnschuhen. Anhand der Angaben wurde ein Phantombild angefertigt. Außerdem sind für zweckdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Brandstifters führen, 5.000 Euro ausgelobt - mehr dazu in Kirchenbrände: Verdächtige Person.

Link: