Bene kündigt 100 Mitarbeiter

Der Büromöbelhersteller Bene in Waidhofen/Ybbs macht mit den angekündigten Strukturmaßnahmen ernst. Von den 1.300 Menschen, die Bene beschäftigt, werden 100 ihren Job verlieren. Die neue Bene-Spitze hat einen Sparkurs verordnet.

In einer äußert knappen Pflichtmitteilung hat Österreichs größter Büromöbelhersteller am Mittwoch seine Restrukturierung und den Abbau von 100 Jobs angekündigt. In welchen Ländern wie viele Mitarbeiter abgebaut werden, wird nicht genannt.

Bene-Schriftzug vor Firmensitz

ORF

Vorstand Payer: „Unternehmen nachhaltig sanieren“

Hausgemachte Probleme und die Folgen der Krise setzen Bene seit Jahren zu. Nach anhaltenden Verlusten wechselte der Aufsichtsrat im Dezember 2012 den kompletten Vorstand aus. Angst, dass ihm das selbe Schicksal wie seinen Vorgängern blüht, hat der neue Finanzvorstand Rudolf Payer nicht, wie er der APA sagte: „Wir treten an, um das Unternehmen nachhaltig zu sanieren. Das dauert halt eine gewisse Zeit. Wir werden aber unverzüglich mit der Restrukturierung beginnen.“

Produktion in Waidhofen/Ybbs bleibt erhalten

Eine konkrete Antwort auf die Frage, ob abgesehen von den 100 Mitarbeitern weitere um ihren Arbeitsplatz bangen müssen, blieb Payer schuldig. Was er allerdings klarstellte, ist, dass die Produktion in Waidhofen an der Ybbs nicht in Gefahr sei und erhalten bleibe.

Für das Geschäftsjahr 2013/14 peilt Payer „an die 200 Millionen Euro“ Umsatz an - das entspricht etwa dem Niveau des Jahres 2011/12. Gegenüber dem am 31. Jänner auslaufenden Geschäftsjahr 2012/13 werde der Umsatz 2013/14 jedenfalls deutlich geringer sein.

Modernes Büro in Ausstellungsraum

Bene AG

Bene-Umsatzziel für 2013/14: 200 Millionen Euro

2013/14 werde „Sanierungsjahr“

Operativ wird es das börsenotierte Unternehmen auch 2012/13 nicht aus den roten Zahlen schaffen. 2013/14 werde ein Sanierungsjahr. „Das wird extrem belastend werden“, so Payer. Sozialpläne müssten ausgearbeitet werden, außerdem müsse das Produktportfolio „hinterfragt und bereinigt“ werden. Würden all diese Maßnahmen nicht berücksichtigt werden, werde man 2013/14 operativ wieder „halbwegs auf Schiene“ sein. Wann Bene auch unterm Strich wieder schwarze Zahlen schreiben soll, kann Payer nicht sagen. „Wir sind erst 30 Tage im Amt. Wir wollen uns Zeit nehmen, um das Unternehmen vollinhaltlich kennenzulernen.“

Auch zur Höhe des Eigenkapitals hielt sich Payer bedeckt. „Wir müssen schauen, wie das nach der Restrukturierung aussieht“, meinte er. Die Frage nach Fremdfinanzierungen beantwortete der neue Finanzchef schwammig. Es gebe Gespräche mit Banken. Eine Refinanzierung mittels eines Bonds sei auch ein Thema.

Neuer Vorstand seit 15. Dezember

Der ehemalige RHI-Vorstand Payer und sein Kollege Michael Feldt wurden mit 15. Dezember 2012 als neue Vorstände bei Bene eingesetzt - mehr dazu in Bene tauscht kompletten Vorstand aus. Payer machte im APA-Gespräch vor allem das aggressive Wachstum des Unternehmens sowie Produktvielfalt innerhalb einer Gruppe für die Schieflage von Bene verantwortlich - mehr dazu in Bene rutscht tiefer in Verlustzone. Von den Alt-Vorständen wurde wiederholt ein krisenbedingter Einbruch des Büromöbelmarktes als Ursache der Verluste genannt - mehr dazu in Bene trotzt der Schuldenkrise.

Bene macht seine Geschäfte mit Arbeitsplätzen (Tische aller Art usw.), Stauräumen (Schränke, Regale, Container usw.), Bürodrehstühlen und Sitzmöbeln sowie verschiedenen Wandsystemen zur Raumbildung und -gliederung. Zum Portfolio gehören auch Möbel für das Chefbüro.

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