Die Spitzenkandidaten haben gewählt
Bei strahlendem Sonnenschein und vorfrühlingshaftem Wetter wählten die Niederösterreicher am Sonntag ihren neuen Landtag. Über die Wahlbeteiligung wollte die Wahlbehörde zu Mittag keine Auskunft erteilen. Zwischenfälle gab es laut Auskunft von Landespolizeidirektor Franz Prucher am Vormittag keine.
Pröll glaubt an „5er“ vorne im Ergebnis
Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) gab - erwartet von einem Medienaufgebot groß wie nie zuvor - in seinem Heimatort Radlbrunn in der Gemeinde Ziersdorf seine Stimme für die NÖ-Wahl ab. Begleitet wurde der Landeschef von seiner Ehefrau Sissy. Das Ehepaar musste einige Minuten warten, ehe es zur Stimmabgabe schreiten durfte. Im Wahllokal hatte sich eine Schlange an Wählern gebildet.
Pröll stellte sich an und nahm es locker: „Der Landeshauptmann ist ein Mensch wie jeder andere auch.“ Vor den Journalisten gab sich Pröll „sehr zuversichtlich“. Er verwies auf gute Arbeit in den vergangenen Jahren, weshalb er auch „keine Angst vor der Zeugnisverteilung“ haben müsse. Er glaube auch daran, dass am Ende des Wahltages ein „5er“ bei der ÖVP vorne stehen werde.
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Leitner über Wahlsonntag: „Tag der Erleichterung“
„Sehr zuversichtlich“ war auch SPÖ-Spitzenkandidat Sepp Leitner - allerdings dahingehend, dass die „Absolute“ der ÖVP heute fallen könnte. Und er sprach im Wahllokal seiner Heimatgemeinde Wieselburg ebenfalls vom „Tag der Zeugnisverteilung“. Die Sozialdemokraten hätten ein Programm „näher beim Menschen“, während die Diskussion zweier Herren - gemeint waren Pröll und Frank Stronach - die Themen in den Hintergrund gedrängt habe.
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Leitner war mit Ehefrau Elvira, erwartet von zahlreichen Fotografen, zehn Minuten später als avisiert eingetroffen: „Schuld“ daran waren seine kleinen Söhne Moritz und Felix, mit denen er noch gespielt habe. Nach gemütlichen Stunden - mit einem „Bratl“ zu Mittag - wollte er gegen 16.00 Uhr in St. Pölten eintreffen. Er sei überhaupt nicht nervös, sprach er von einem „Tag der Erleichterung“ nach fünf für ihn „harten“ Jahren.
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Petrovic gibt sich hoffnungsvoll
Im Eisenbahnersportheim in Gloggnitz gab die grüne Spitzenkandidatin Madeleine Petrovic am Vormittag ihre Stimme ab. „Die Stimmung ist gut, schon allein, weil die Sonne scheint“, gab sich auch Petrovic hoffnungsvoll. Getrübt wurde ihre Laune allerdings durch drei Fälle, wo Angehörige von bekannten Grünen aus den Wählerlisten gestrichen worden seien, beklagte sich die Spitzenkandidatin.
Ob das die Spitze eines Eisberges sei oder es sich nur um Einzelfälle handele, was sie hoffe, müsse sie erst klären. Zu Mittag entspannte Petrovic noch in einem Gasthaus in sonniger Lage, bevor sie am Nachmittag nach St. Pölten aufbrechen wollte.
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Rosenkranz: „Gefühl ist gut“
Zuversichtlich zeigte sich auch FPÖ-Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz bei ihrer Stimmabgabe in der kleinen Gemeindekanzlei von Seebarn (Gemeinde Harmannsdorf). „Das Gefühl ist gut“, ebenso die Stimmung dem „blauen Himmel“ entsprechend, sagte Rosenkranz.
Zu Mittag wollte sie gemeinsam mit ihrer Familie, Ehemann Horst Jakob und zehn Kindern, kochen. Danach wollte Rosenkranz vielleicht noch einen Spaziergang unternehmen, bevor sie am Nachmittag in die Landeshauptstadt kommen wollte.
Stronach wählte in Oberwaltersdorf
Frank Stronach wollte eigentlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit wählen. Ganz gelang ihm das nicht, er gab am Vormittag in Oberwaltersdorf seine Stimme ab, beobachtet von einem ORF-Kamerateam. Stronach kam alleine und meinte, er wolle einen ruhigen Abend verbringen. Einen öffentlichen Auftritt plane er nicht.
Thomas Lenger