Partystimmung bei ÖVP und Team Stronach

Bei der Landtagswahl hat die ÖVP ihre absolute Mehrheit verteidigt, und das Team Stronach (TS) hat beim ersten Antreten den Sprung in den Landtag geschafft. Bei den Wahlpartys am Sonntagabend wurde daher ausgiebig gefeiert.

Spitzenkandidat Erwin Pröll wurde im ÖVP-Festzelt fast wie ein Popstar empfangen. Die Erwin-Pröll-Schals flogen, die Hände von Hunderten Gästen waren in der Höhe, und die Funktionärinnen und Funktionäre jubelten. "Ich habe fest damit gerechnet, dass wir wieder die absolute Mehrheit gewinnen. Ich fühle mich sehr wohl und bin überglücklich“, sagte eine strahlende Brigitte Lunzer aus Zwettl.

Ländermatchstimmung im ÖVP-Festzelt

Der Landeshauptmann zog gemeinsam mit seiner Gattin Sissy, seinem Regierungsteam, Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) und anderen Vertretern der Bundes-ÖVP sowie seinen engsten Mitarbeitern ein. Auch Josef Pühringer (ÖVP), der Landeshauptmann aus dem benachbarten Oberösterreich, war unter den Gratulanten.

Es herrschte Ländermatchstimmung. Pröll bedankte sich bei allen, die im Wahlkampf um Stimmen gelaufen waren: „Wahlabende können wunderschön sein, Wahlabende können aber auch irrsinnig schmerzhaft sein. Meine lieben Freunde: Heute ist er schön!“

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Zum Schluss stimmten alle in die Wahlkampfhymne der ÖVP ein, die sie in den vergangenen Wochen schon so oft begleitet hatte, dann wurde bis in die Nacht hinein gefeiert.

Gabmann: „Wir werden uns breitmachen in dem Land“

Am Wahlabend durfte die Nummer zwei im TS den Applaus genießen. Ernest Gabmann junior: „Wir werden uns in den nächsten Wochen hineinknien, damit wir uns auch richtig schön breitmachen in dem Land, und da kriegt uns keiner mehr raus, keiner mehr!“

Bei den Anhängern konnte man Zufriedenheit über das Abschneiden feststellen: „Ein fulminanter Sieg, wir sind alle begeistert“, meinte Julia Zednik. Frank Stronach war ausschließlich auf Plakaten anwesend, was seine Anhänger wie Karl Kaufmann nicht irritierte: „Er hat uns gesagt, der Sonntag ist ihm heilig. Und wenn ihm der Sonntag heilig ist, dann muss man das akzeptieren.“ Markus Putz ergänzte: „Der Frank ist immer bei uns. Er muss nicht persönlich da sein, wir alle sind Frank.“

Was manche stört? Dass es nicht gelungen sei, die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen, stellte Walter Naderer fest: „Das ist natürlich ein bisschen ein bitterer Beigeschmack, und es ist für viele auch wahrscheinlich ein echter Wermutstropfen.“ Da Stronach nicht anwesend war, war die Party auch schnell zu Ende. Am Montag habe man aber zu Mittag ohnehin einen Termin bei ihm, hieß es bei seinen politischen Gefährten.

Petrovic: „Wir sind unserem Stil treu geblieben“

Die Grünen waren am Sonntagabend durchaus in Feierlaune: Sie konnten als einzige bisher im Landtag vertretene Partei Zugewinne verzeichnen, nämlich ein Plus von 1,1 Prozentpunkten. Bei der Wahlfeier der Grünen in Baden wurde vor allem „das beste Ergebnis“ bejubelt, das die Partei jemals im Land erzielte. Spitzenkandidatin Madeleine Petrovic zog bei der Wahlfeier der Grünen bei einem Heurigen nach der geschlagenen Schlacht Resümee: „Wir sind unserem Stil treu geblieben: hart in der Sache, aber im Umgang immer korrekt.“

Die feiernden Parteifreunde und -funktionäre fühlten sich bestärkt und analysierten, warum die Grünen diesmal zulegten: „Weil wir als einzige Partei korruptionsfrei sind“, sagte ein Funktionär. „Wir haben einen super Wahlkampf gemacht, auf der Straße war die Stimmung sehr positiv, die Leute sind auf uns zugegangen“, erzählte eine Grüne.

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Das Wahlziel, stärker zu werden, erreichten die Grünen, die „Absolute“ der ÖVP konnte allerdings nicht gebrochen werden. Dennoch blickte Petrovic positiv in die Zukunft und schmiedete Pläne: „Ja, die absolute Mehrheit besteht, die Situation schaut nicht schlecht für uns jetzt aus, und sie schaut vor allem für die nächste Gemeinderatswahl sehr gut aus“, so Petrovic.

Rosenkranz: „Wir sind nicht niedergebrochen“

Die FPÖ hatte zwei Wahlziele: an Stimmen zu gewinnen und die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen. Beides gelang den Freiheitlichen nicht, die FPÖ verlor 2,3 Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl 2008. 50 Parteifreunde und -funktionäre warteten am Wahlabend auf Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz: „Ihr seid wirkliche Freunde und Kameradinnen und Kameraden!" Für ihre Anhänger fand Rosenkranz schnell tröstende Worte: „Ihr wisst es besser als jeder andere, wie wir uns reing’haut haben, wie wir uns bemüht haben, um Meter zu machen und die Veränderung herbeizuführen. Wir sind nicht niedergebrochen, das ist nicht so.“

Richtige Feierlaune wollte aber nicht aufkommen. Man sei eben auch zum Wundenlecken da, sagte einer der Besucher. Viel wurde über die möglichen Gründe der Verluste diskutiert. Das Feiern nehmen lassen wollten sich jene, die kamen, trotzdem nicht. "Und jetzt stellen wir uns zusammen und schauen, dass der Abend fröhlich ausklingt“, meinte Rosenkranz.

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