Korneuburg: Abpumpleistung in Donau wird erhöht

Zur Sicherung des Korneuburger Grundwassers nach der Kontamination sind drei zusätzliche Sperrbrunnen notwendig, die Mitte April errichtet werden. Dadurch wird die Abpumpleistung beträchtlich erhöht.

Danach werden nach Angaben der Bezirkshauptmannschaft 60 Liter Wasser pro Sekunde in die Donau eingeleitet - seit November 2012 waren es 25 l/s aus zwei Brunnen. Betont wurde, dass auch bei erhöhter Menge eine Beeinträchtigung des Flusses auszuschließen sei. Läuft ein Forschungsprojekt erfolgreich, soll in Zukunft mikrobieller Pestizid-Abbau in Ergänzung zu den Aktivkohleanlagen das Abpumpen in die Donau ersetzen.

Pestiziduntersuchung: Testphase dauert halbes Jahr

Das Institut für Umweltbiotechnologie der Wiener Universität für Bodenkultur untersuche im Auftrag des Landes Niederösterreich und des Umweltministeriums, ob die Pestizidverunreinigungen durch Mikroorganismen im Untergrund so weit abgebaut werden können, dass Trinkwasserqualität eingehalten werden kann. Die Testphase im Labor beginnt im April und soll sechs Monate dauern. Anschließend seien Feldversuche erforderlich.

Laborproben

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Das Grundwasser werde abgepumpt, um eine Ausbreitung der Verunreinigungen in Richtung Langenzersdorf zu verhindern. Hydrogeologische Modellrechnungen hätten nun das Erfordernis weiterer Brunnen nachgewiesen, um die Kontamination auch bei wechselnden Grundwasserständen aufzuhalten, erläuterte die Behörde am Donnerstag.

Dazu seien weitere ökotoxikologische Untersuchungen seitens der Boku erfolgt. Ergebnis: Bereits bei einer Verdünnung des Grundwassers von 1:6 seien keine Auswirkungen gegeben - das Verhältnis liege bei 1:16.000. Die - u.a. von Global 2000 heftig kritisierte - Einleitung werde weiterhin wöchentlich überprüft.

Fünf Kilogramm Clopyralid wurden entfernt

Laut der Bezirkshauptmannschaft wurden bisher mithilfe der Aktivkohleanlagen fünf Kilogramm Clopyralid entfernt. Ab Mitte April werden rund zehn Gramm Clopyralid pro Tag in die Donau eingeleitet und rund 80 Gramm Clopyralid pro Tag über die Aktivkohleanlagen entfernt.

Nach ersten Gießversuchen durch die AGES bleibe die Empfehlung aufrecht, Grundwasser nicht zum Gießen für Obst- und Gemüsepflanzen zu verwenden.

Kwizda Korneuburg

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Pflanzenschutzmittel waren durch einen Industriebetrieb ins Grundwasser gelangt. Die Bezirksverwaltungsbehörde beauftragte daraufhin 2011 und 2012 die AGES, mögliche Auswirkungen dieser Verunreinigung auf Flora und Fauna sowie die Gesundheit zu bewerten. Den Gutachten zufolge stelle das Wasser kein belegbares Risiko für den Menschen dar, entspreche allerdings nicht den gesetzlichen Voraussetzungen für Trinkwasser. Die Nutzung des kontaminierten Wassers als Trinkwasser sei aus Vorsorgegründen daher zu vermeiden.

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