Angern an der March: Verseuchter Boden

50 Familien leben in Angern an der March (Bezirk Gänserndorf) offenbar auf verseuchtem Boden. Bei den Giften handelt es sich um Altlasten einer längst geschlossenen Teerfabrik. Das Umweltbundesamt sieht eine gesundheitliche Gefahr.

Familie Dolecek hat 2005 ein Grundstück um 63.000 Euro gekauft, ohne etwas von den Giften im Boden zu wissen. „Ich habe mich auf den Makler verlassen“, sagt Elfriede Dolecek.

Teilweise schneebedeckter Grund

ORF

Das Grundstück kaufte Familie Dolecek, ohne etwas von den Altlasten zu ahnen

Im Sommer quillt Teer aus dem Boden

Fest steht, dass der Boden erheblich mit polyzyklischen aromatischen Wasserstoffen verseucht ist, wie sie zum Beispiel in Teer oder Erdöl vorkommen. Das Grundwasser riecht nach Benzin, sagt Johann Dolecek. Es darf laut einer Gemeindeverordnung aus dem Jahr 2012 weder fürs Gießen noch für das Befüllen von Schwimmbädern verwendet werden. An heißen Tagen quillt sogar Teer aus dem Boden, erzählt Dolecek.

Sendungshinweis:

„Bürgeranwalt“, 6.4.2013

Das Umweltbundesamt stellte im Sommer 2012 fest, dass der Standort „eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Menschen und Umwelt darstellt“. Die Betroffenen befürchten, dass die teure Sanierung hinausgezögert wird. Die Erde nur oberflächlich abzugraben würde nicht ausreichen, denn das Problem liegt tiefer. Derzeit wird versucht, die Rechtsnachfolger der Teerfirma in die Pflicht zu nehmen - bisher ohne Erfolg.