Waidhofen zittert um Bene

Der Büromöbelhersteller Bene kämpft mit Millionenverlusten. In Waidhofen an der Ybbs sind viele Arbeitsplätze gefährdet. Die Bevölkerung zittert um den wichtigsten Arbeitgeber der Region, obwohl alle Beteiligten betont optimistisch sind.

Im Dezember 2012 wurde der Vorstand von Bene ausgetauscht. Erst dann wurde nach und nach bekannt, in welche Turbulenzen der Betrieb geraten war. Der Jahresverlust betrug fast 30 Millionen Euro, die Hauptversammlung wurde in den Herbst verschoben. Auch das Jahresergebnis wird später als geplant kommuniziert.

Das Thema sorgt in Waidhofen in Ybbs seither für Diskussionen, Bene ist mit seinen 668 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber der Region. Der letzte Rest der Ybbstalbahn wurde als Stadtbahn bis zum Bene-Werk erhalten. Der „Citytunnel“ soll die Stadt unter anderem vom Schwerverkehr für Bene entlasten. Der Büromöbelhersteller ist eines der Epizentren der Region.

Bene-Werk in Waidhofen

ORF

„Ich habe das lange nicht glauben können. Für die Region ist der Betrieb sehr wichtig, sie werden es schon schaffen“, sagt Peter Ettl zu noe.ORF.at. „Ich hoffe, dass sie über die Krise drüberkommen. Es ist nicht einfach momentan. Die Wirtschaftslage ist ein bisschen schlecht“, meint Christine Kaiserreiner. Sie sprechen das aus, was sich viele in der Bevölkerung denken. Ein Ende von Bene wäre für die Region ein schwerer Schlag. „Natürlich wäre ein Verlust einer solchen Firma eine Katastrophe“, meint Bürgermeister Wolfgang Mair.

„Waidhofen steht nicht zur Diskussion“

In den letzten Jahren war das Problem eher, dass Bene zu wenig Platz für eine Erweiterung des Firmengeländes hatte. „Das Ausbauprogramm war da. Daher haben mich die Probleme überrascht. Ich glaube aber, dass diese Probleme in den Griff zu bekommen sind“, sagt Mair.

Die neuen Vorstände wollen angesichts der laufenden Gespräche mit den Banken derzeit keine Interviews geben. Bei einer Pressekonferenz im April gab es aber ein klares Bekenntnis zum Standort Waidhofen: "Die Produktion in Österreich am Standort Waidhofen steht nicht zur Diskussion. Wir haben am Standort hochqualifizierte Mitarbeiter, die wir sonst in der Welt nicht finden werden“, sagte Bene-Vorstand Rudolf Payer. Trotzdem bleibt die Ungewissheit darüber, was bei den Gesprächen mit den Banken herauskommt. In einigen Wochen soll es Ergebnisse geben.

Links: