Rettungen kündigen Kassenverträge

Das Rote Kreuz und der Arbeiter-Samariter-Bund haben den mit Jahresende auslaufenden Direktverrechnungsvertrag mit den Krankenkassen gekündigt. Sie fordern eine finanzielle Anpassung der seit 2005 unveränderten Tarife.

„Hätten wir den Vertrag nicht gekündigt, wäre er automatisch zu den alten Konditionen verlängert worden. Das hätten wir uns nicht mehr leisten können“, sagte Andreas Zenker, Sprecher vom Roten Kreuz Niederösterreich, zur APA.

Für die Patienten bleibt alles gleich

Vorerst ändere sich für Patienten nichts. Gespräche mit den Krankenkassen seien am Laufen, so Zenker. „Wenn wir uns aber nicht bis zum 31. Dezember einigen, wird es am 1. Jänner eine Rechnung direkt an den jeweiligen Patienten mit Selbstbehalt geben“, erklärte der Sprecher.

Helfer des Arbeiter-Samariter-Bundes

APA/Georg Hochmuth

Bisher wurden die Leistungen der Rettungsdienste über die Krankenkassen verrechnet. Patienten müssten ohne Einigung mit Jahresbeginn die Rechnungen selbst bezahlen und danach zwecks Rückerstattung einreichen.

Sauer und Pendl: „Weitere Verhandlungsmöglichkeit“

„Das Rote Kreuz will das nicht, der Patient auch nicht“, versicherte Zenker. Mit der fristgerechten Kündigung wollte man aber eine „weitere Verhandlungsmöglichkeit“ schaffen, sagten die Präsidenten der Rettungsorganisationen in Niederösterreich, Willi Sauer (Rotes Kreuz) und Otto Pendl (Arbeiter-Samariter-Bund) laut einer Aussendung.

Das Rote Kreuz führt pro Jahr in Niederösterreich rund 737.200 Einsätze durch, der Samariterbund etwa 122.200 (Stand 2012). Zu den von dem Vertrag betroffenen Leistungen zählen u.a. Krankentransporte, aber auch Notarztwageneinsätze.

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