Warngeräte gegen Wildunfälle

Reflektoren und Geräusche sollen Wildtiere davon abhalten, auf die Straße und somit möglicherweise in ein Auto zu laufen. Drei Jahre lang wurden diese Wildwarngeräte in einem Projekt getestet. Nun wird dieses in der Praxis eingesetzt.

Die Wildwarngeräte werden durch vorbeifahrende Autos aktiviert und lösen optische und akustische Signale aus. Das Projekt war so erfolgreich, dass es jetzt in ganz Niederösterreich umgesetzt wird. „Aufgrund dieser Erfahrungen haben wir in den letzten Jahren, an rund 300 Bereichen, diese Reflektoren installiert. Das ist eine Länge von rund 350 Kilometern. Ungefähr 20.000 Reflektoren sind aufgebracht worden“, sagt Peter Beiglböck, Straßenbaudirektor NÖ.

Ob die Tiere durch Gerüche sowie optische oder akustische Reize von den Straßen ferngehalten werden, hängt von der Strecke selbst ab. „Im Vordergrund steht natürlich auch der finanzielle Faktor. Es werden die teuersten Systeme natürlich auch nur dort eingesetzt, wo auch der meiste Erfolg zu erwarten ist. Gewisse Systeme sind einfach gebunden an Einflussfaktoren, wie Verkehrslast, wie landwirtschaftliche Begleitumstände etc.“, so der Projektleiter der Universität für Bodenkultur, Wolfgang Steiner.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Unfälle um etwa 60 Prozent gesunken

Grundsätzlich geht es darum die Wildtiere, vor allem Rehe, zu irritieren. Dazu dienen etwa Wildwarnreflektoren die die Signalfarbe blau enthalten. „Es geht darum, für das Wildtier etwas Unvorhersehbares, plötzlich Auftretendes zu schaffen, damit es stehen bleibt und dann vorsichtig die Straße quert“, so Steiner.

Umsetzung und Finanzierung erfolgen durch die Jägerschaft und den Straßendienst des Landes. Gemeinsam kümmert man sich um die Montage und vor allem um die Instandhaltung. Verschmutzte oder von Pflanzen verwachsene Reflektoren funktionieren natürlich nicht. Diese Zusammenarbeit sei weltweit einzigartig und liefere punktgenaue Informationen, durch die Datenaufzeichnung der Jäger, heißt es.

„Wir haben jährlich Anmeldungen von Jagdrevieren, die ein Problem haben an ihren Straßen und da wird durchgesiebt wo tatsächlich Möglichkeiten der Verhinderung sind. Und wir schaffen momentan jährlich etwa 20 bis 30 sehr wichtige Wildunfallstellen zu entschärfen“, so Steiner. In den teilnehmenden Jagdrevieren in Niederösterreich sind die Rehwildunfälle um durchschnittlich 60 Prozent gesunken.

Link:

Nach Wildunfall aus Pkw geschleudert