Safran zurück in der Wachau
Ein Kilo Safran ist teurer als ein Kilo Gold, kostet derzeit also mehr als 30.200 Euro. Hauptanbaugebiet ist der Iran. Seit einigen Jahren wird der „Crocus Austriacus“ aber auch wieder in Dürnstein in der Wachau angebaut. Haupterntezeit ist im Oktober und November.
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Geerntet werden die roten Griffel des Krokus ausschließlich per Hand. Eine langwierige und mühsame Arbeit, sagt Ökologe Bernhard Kaar, seit 2007 bewirtschaftet er die ehemaligen Weinterrassen. „Die erste Zeit war eine Durststrecke. Inzwischen geht es ganz gut, wir haben viele Helfer, wir haben eine sehr lange Erntezeit und so geht es von Jahr zu Jahr besser.“ Bis zu 600 Krokusblüten erntet Kaar derzeit pro Stunde ab.
Safran wurde bereits im Mittelalter heilende Wirkung zugeschrieben. Bei Einnahme größerer Mengen des Gewürzes können jedoch schwere Vergiftungserscheinungen auftreten, vor allem bei Kindern.
Seminare und Tipps für den Anbau
Die Krokusknollen dürften im 12. Jahrhundert von Kreuzrittern in die Wachau gebracht worden sein, im Laufe der Zeit entstanden ganze Krokusfelder. 1776 wurden in den Gegenden um Ravelsbach, Melk, Krems oder auch Loosdorf mehr als viereinhalb Tonnen hochwertiger Safran geerntet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Anbau jedoch weniger, bis die Safran-Krokusse schließlich ganz aus der Wachau verschwanden.
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Nun nutzt Bernhard Kaar die idealen Bedingungen in Dürnstein wieder. Im ehemaligen Bahnhof hält er regelmäßig auch Seminare ab und gibt Tipps für den Anbau. „Der Safrananbau geht sehr gut. In Niederösterreich überall, im Küchengarten ist er früher üblich gewesen.“ Neben Wissen erhält man bei Kaar auch die Krokus-Knollen.